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ausgedrückt. In keinem anderen Abschnitt spricht Clara so persönlich, so innig und so einig mit Franziskus 86 . Das erste und das letzte Regelkapitel bilden gleichsam die goldene Fassung für die Perle im Zentrum. Einleitend und abschliessend ordnen sie San Damiano und ihm verbundene «sorores pauperes» in den Brüderorden und die Weltkirche ein 87 : Die kuriale Politik liess sich weder durch Claras Regel noch durch ihr eindrückliches Leben von der eigenen Nonnenpolitik abbringen: Den Ausweg aus der verfahrenen Regelsituation sollte nicht San Damiano weisen, sondern zehn Jahre nach Claras Tod eine neue Forma vitae , die Urban IV. auf der Basis der Regeltexte von Ugolino-Gregor IX. und Innozenz’ IV. erliess. Die Bulle «Beata Clara» vom 18. Oktober 1263 benannte den «Ordo Sancti Damiani» zum «Ordo sanctae Clarae» um und erreichte endlich das jahrzehntelang angestrebte Ziel, verschiedene Lebensformen neuer Frauengemeinschaften zu vereinheitlichen: «In hoc autem Ordinem, vos et alias ipsum profitentes sub nominationum varietate, interdum «QUIA DIVINA INSPIRATIONE...» 869 86 Vgl. den synoptischen Blick auf Claras Quellen: Chiara di Assisi. Sinossi cromatica, 68-73. 87 Die Einteilung der Clararegel in Kapitel ist nachträglich erfolgt. In der traditionellen Nummerierung entspricht der Eingangsteil ReCl 1, der innerste Mittelteil ReCl 6 und der Schlussteil ReCl 12. Eingangsteil ReCl 1 Zusammenfassung Das Evangelium leben - drei Räte (Gelübde) - in der Kirche - in franziskanischer Bewegung Herzstück ReCl 6 Kern Forma vivendi “perfectio evangelii” - Töchter des Vaters - Geliebte des Geistes - Gefährtinnen Jesu - Geschwisterte Ultima voluntas: Nachfolge Jesu in Armut Schlussteil ReCl 12 Zusammenfassung Das Evangelium leben - forma professionis n. - mit franziskanischem Visitator und Brüdern - in der Kirche (Protektor)

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