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MEINOLF MÜCKSHOFF (1908-1991) 687 beginnt, ist P. Meinolf wiederum in Rom, wo er „voraussichtlich bis Anfang No– vember bleibt. Seine Dogmatikvorlesungen übernimmt in der Zwischenzeit P. Reginald. Die Zuhörerschaft der Vorlesungen beläuft sich auf 31 Mann, davon 11 Camillianer" 17 • Trotz dieser für ein Ordensstudium doch stattlichen Zahl an Studenten scheint P. Meinolf mit seiner Aufgabe nicht ganz zufrieden zu sein. Jedenfalls ist er, wie aus den bisher zitierten Einträgen hervorgeht, unter den Lektoren derjeni– ge, der sich am häufigsten vertreten lässt. Seine Aufenthalte in Rom haben sicher den guten Zweck, in Archiven und Bibliotheken zu forschen, und wollen seinem Quellenstudium dienen, dennoch darf man fragen, ob solch ein fachspezifisches Studium für die gewöhnliche Ausbildung von Ordenspriestern nötig war. Es liegt die Vermutung nahe, dass er nach einer höheren Stelle Ausschau hielt und auf einen Ruf an eine staatliche Universität oder wenigstens nach Rom wartete. In Münster Lektor an einer kleinen, wenn auch bedeutenden Ordenshochschule zu sein, genügte ihm nicht; ja, er sah das Lesen der im Rhythmus von drei Jahren wiederkehrenden Traktate bald als Hindernis für die eigentliche wissenschaftliche Arbeit an. Das dürfen wir spätestens aus einem Brief vom 7. Juni 1954 an seinen am Historischen Institut in Rom tätigen Mitbruder Bonaventura von Mehr (1908-75) 18 entnehmen. Anlass des Schreibens ist die Frage, ob sich schon ein anderer Kapuziner mit dem „Beitrag der Kapuziner zu der lmmaculatafrage" be– schäftigt hat. Sonst wollte nämlich er sich des Themas annehmen und darüber auf dem Mariologischen Kongress im Oktober 1954 in Rom sprechen. Die Antwort Bonaventuras liegt zwar nicht vor, doch was uns in unserem Zusammenhang hier interessiert, ist Meinolfs Bemerkung: Man sprach davon, dass Du zu uns zurückkämest. Was ist daran? Jedenfalls würde ich mich am meisten freuen, wenn Du hierhin zurückfändest, denn dann hätte ich eine begründete Aussicht, endlich, endlich meinem Lektorat, aber keineswegs der Arbeit, lebe wohl sagen zu dürfen 19 • 17 Chronik des Klerikates, 382. 18 Zu ihm vgl. 0. Schmucki, In memoriam. Pater Bonaventura Dickers de Mehr (1908- 1975), in CF 45 (1975) 333-345. 19 BriefP. Meinolfs aus Münster vom ?.Juni 1954: PARWK 630/19.

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