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MEINOLF MÜCKSHOFF (1908-1991) 683 schon im Oktober desselben Jahres zum Studium ins Internationale Kolleg nach Rom geschickt, um dort an der Gregoriana sein Grundstudium abzuschließen. Die Provinzleitung hatte offenbar seine Fähigkeiten erkannt und ihn für ein Spe– zialstudium nach der Priesterweihe vorgesehen. Diese empfing er dann in St. Johannes im Lateran am 11. März 1933 durch die Hand des Titularerzbischofs Giuseppe Palica. Der Neupriester feierte in schlichter Weise einen Tag später seine Primiz bei den Mitbrüdern im Kolleg San Lorenzo da Brindisi in der Via Sicilia. Heimaturlaub, um in Oberhausen mit seinen Angehörigen und der Heimatpfarrei das erste heilige Messopfer feiern zu können, bekam Pater Meinolf nicht. Er setzte vielmehr gleich seine Studien an der Päpstlichen Universität der Jesuiten fort. Wie jeder andere Doktorand in Theologie wandte sich P. Meinolf im Oktober 1935 an die Congregatio Sancti Officii und „humiliter petit faculta– tem legendi ac retinendi libros et ephemerides prohibita ratione studiorum", was ihm mit Rescript vom 23. Oktober 1935 das Heilige Offizium im Namen von Papst Pius XI. gewährte2. Im März 1937 konnte P. Meinolf sein Studium mit dem Doktorat abschließen. Er bestand die öffentliche Verteidigung seiner These mit der Note „summa cum laude" 3 • Sein gewähltes und unter dem Doktorvater Prof. Dr. Franz Pelster SJ ausgearbeitetes Thema lautete: ,,Die Quaestiones disputatae de fide des Bartholomaeus von Bologna OFM". Es handelte sich vorwiegend um die Edition eines bis dahin nur in Handschriften überlieferten Textes. Der Student Meinolf hatte sich dafür die Kriterien einer Edition angeeignet und Paläographie studiert. Er bietet Informationen zum Leben und zum literarischen Nachlass des Inquisitors unter Alexander IV. Nach der Edition des Textes untersucht er, wie Bartholomäus den Glauben begründet und wie er dessen Verhältnis zu Wahrheit und Wissen sieht. Die Drucklegung eines Auszugs aus der These erwies sich we– gen des kritischen Apparates als schwierig. Es dauerte darum noch mehr als zwei Jahre, bis ein Teil der Doktorarbeit gedruckt erschien, denn wie eine Empfangsbe– stätigung des Generalsekretärs der Gregoriana vom 19. Oktober 1939 zeigt, konnte sich P. Meinolf den Ausweis des Doktortitels gegen Bezahlung von 50 italienischen Lire erst im Herbst 1939 abholen4. Zu dieser Zeit war er schon zwei 2 Dokument im PARWK 630/9. 3 Einer der in Rom studierenden deutschen Mitbrüder beschreibt sehr lebhaft die Feier der Verteidigung: siehe Anhang 1. 4 "Rev. Domine, Cum dissertatio tua doctoralis, quam nuper typis edidisti, in omnibus statutis et praescriptis Universitatis correspondeat DOCTOR in Sacra Theologia renuntiatus es. Diploma testificano collationem gradus, tituli et iurium Doctoris, ex Secretaria Universitatis

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