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708 LEONHARD LEHMANN als „die Enthüllung Gottes über das Geheimnis der Welt und des Menschen" darzustellen, wie er es im Oktober 1950 in der Kirchenzeitung von Münster in drei Folgen getan hat 60 • In Predigten und Zeitungsbeiträgen hatte P. Meinolf sich also schon vielfach über Maria geäußert, bevor er mit wissenschaftlichen Studien in Erscheinung trat. Von diesen allein soll hier nun die Rede sein. Maria unsere Stellvertreterin nach Laurentius von Brindisi In dem schon zitierten Briefvom 7.Juni 1954 schreibt MeinolfMückshoff: Die Arbeit, die ich seiner Zeit in Rom (1951) über Roger Marston schrieb, wartet immer noch auf ihre Fertigstellung. Einmal fehlen mir einige Quellen, an die ich hier nicht heran kann; ich musste damals auf Drängen von P. Raymund nach Münster zurück. Fürs Zweite brachte mich meine Krankheit - ich setzte ein halbes Jahr aus - ins Hintertreffen. Seit dem vorigen Jahr spannt mich Prof. Feckes sehr stark ein. Ich kann mich dieser jungen deutschen mariologischen Gesellschaft, deren Mitglied ich bin, nicht verschließen, weil ich der einzige deutsche aktive Kapuzinerlektor bin; wollte ich mich zurückziehen, ist der Orden nicht mehr vertreten. Meine erste Arbeit für die genannte Gesellschaft erscheint noch in diesem Jahr; sie ist bereits im Druck. Das Thema: Die Stellvertretung der Menschheit nach dem hl. Laurentius von Brindisi. Kaum dass ich diese erste Arbeit geleistet habe, steht Prof. Feckes von neuem hinter mir mit einem ihm typischen Drängen 61 • Ein Exemplar von der hier genannten, in Rom verfassten Arbeit über den frühen englischen Franziskanertheologen Roger von Marston 62 konnte ich nir– gendwo finden; es handelt sich wohl um eine Seminararbeit, die P. Meinolfweiter ausbauen wollte. Typisch für ihn ist, dass er für unvollendet Gebliebenes Ent– schuldigungen findet, hier den Befehl des Provinzials Raymund Linden ( 1904- 81 ), dann seine Krankheit. Gleichzeitig macht er sich wichtig als „einziger deutscher aktiver Kapuzinerlektor", was allein schon im Blick auf Münster nicht stimmt, von Eichstätt, Solothurn und Innsbruck ganz zu schweigen. Er sonnt sich im Licht von Prof. Carl Feckes (1894-1958) 63 , dem Leiter der Mariologischen Ar– beitsgemeinschaft. Dieser hat ihn zum internationalen mariologischen Kongress im Oktober 1954 in Rom eingeladen und um ein Referat gebeten. Feckes hatte 60 Vgl. oben Anm. 26. 61 BriefP. Meinolfs aus Münster vom 7.Juni 1954: PARWK 630/19. 62 Zu ihm vgl. A. Emmen, in LThK2 VIII, Freiburg 1963, 1358. 63 Zu ihm vgl. M. Bernards, in LThK2 IV, Freiburg 1960, 84-85.

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