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MEINOLF MÜCKSHOFF (1908-1991) 701 nichts weiter ausmachen. Sollte letzteres jedoch der Fall sein, würde ich Ihnen raten, sich an Herrn Prälaten Michael Schmaus zu wenden, der in der Bayrischen Akademie der Wissenschaften wohl etwas Entsprechendes für P. Meinolf tun könnte. Ich habe in der Richtung bei ihm vorgefühlt und gebe Ihnen diese Auskunft mit seinem Einverständnis. Alles Gute und herzliche Grüße Ihr Werner Dettloff 45 • Dies war für den Provinzial, vor allem aber für P. Meinolf eine erfreuliche Nachricht. Die Fäden wurden nun weitergesponnen. P. Meinolf trat mit dem bekannten Dogmatiker Michael Schmaus (1897-1993) 46 in München in Kontakt und vereinbarte die Arbeitsbedingungen. Im Oktober 1968 war es dann soweit, dass P. Meinolfvon Frankfurt nach Deggingen umsiedelte. Walifahrtsseelsorger in Deggingen (1968-1973, 1980-1991), Dompönitentiar in Münster (1973-1980) In den bisherigen Ausführungen deutete ich schon an, wie oft P. Meinolfmit ,,Ave Maria" in Deggingen liebäugelte, weil er von da aus leicht die Universi– tätsstädte Tübingen und München erreichen konnte. Auch vom Klima her behagte ihm der Süden besser als der Norden oder die laute Stadt Frankfurt. Er erhoffte sich also eine volle Genesung auf der Schwäbischen Alb. Hier im Kloster ,,Ave Maria" war die Gemeinschaft viel kleiner als in Frankfurt oder gar in Mün– ster, und die Seelsorge eine ganz andere. Es kamen wohlgesinnte, gut katholische Männer und Frauen auf den Berg, um der barocken Wallfahrtskirche einen Be– such abzustatten. Besonders beliebt waren im Mai die Maiandachten; viele Paare ließen sich hier trauen und fast täglich rollten Busse mit Wallfahrern an. Recht ruhig verliefen hingegen die Wintermonate, die P. Meinolf fast gänzlich für seine Studien nutzen konnte. Ansonsten fuhr er regelmäßig nach München, um dort als Privatdozent seine Vorlesungen zu halten. Im Wintersemester 1969/70 lautete sein Thema: ,,Die Bedeutung der franzisk:anischen Geistigkeit in der Entwicklung des menschlichen Denkens seit dem Ausgang des Mittelalters" 47 • Im Sommerse– mester 1970 las er über „Menschwerdung bei Hegel"; das Manuskript von 190 45 Briefvon W. Detdoffaus München vom 14. August 1965: PARWK 630/28. 46 Vgl. M. Seybold, Schmaus, Michael, in LThKIX, Freiburg 2000, 172-173. 47 So steht es auf der Vorderseite eines Leitz-Ordners im PARWK; er ist aber leer. Dane– ben liegt ein Block mit Aufzeichnungen über Caesarius von Ades und Martin von Braga.

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