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MEINOLF MÜCKSHOFF (1908-1991) 691 leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel als Dogma „eine Antwort auf die Lüge und Täuschung der Welt von heute". ,,Die Häresie aller Häresien heute ist der atheistische Humanismus, die Lehre vom Menschen und von der Welt ohne Glauben, deren letzte praktische Auswirkung der Kommunismus ist". ,,Maria ist die Enthüllung Gottes über das Geheimnis der Welt und des Menschen" 26 • Eine Nähe zu Kunst und Dichtung beweist P. Meinolf dadurch, dass er seinen Aufsätzen oft ein illustrierendes Bild beigibt oder Werner Bergengruen, Reinhold Schneider und andere zeitgenössische Dichter zitiert. ,,Seine Kunst rühmt Gott" betitelt er „das Lebenswerk des Künstlermönches Bruder Notker Becker in Maria Laach" in einem Aufsatz zu dessen goldenem Professjubiläum am 12. Mai 1952. Zum Pfingstfest des folgenden Jahres schreibt er eine Meditation zum „Pfingstwunder im Mittelschrein des Altares im Dom zu Reval (1483)" von Bernd Notke. Ein anderes Mal nimmt er sich den Sippenaltar in der Wiesen– lcirche zu Soest vor, den ein unbekannter westfälischer Maler 1473 geschaffen hat, und schreibt dazu eine eindringende Betrachtung. Dass P. Meinolf sich nicht nur auf einsame Studienreisen begab, bezeugt ein sehr lebendiger Bericht, den er über eine Pilgerfahrt nach Lourdes geschrieben hat: ,,Stadt der Wunder und Gebete. Das Erlebnis einer Pilgerfahrt nach Lourdes". Von Münster startete der Zug, nahm auf dem Weg durch das Ruhrgebiet, dem Rhein entlang bis Koblenz und dann die Mosel hinauf bis Trier 540 Teilnehmer mit und durchquerte Metz, Verdun, Paris, wo P. Meinolf in Notre Dame pre– digte, bis zum Zielort der Erscheinungen Mariens. Für etwa die gleichen Jahre, für welche im Archiv Auszüge aus Kirche und Leben vorliegen 27 , gibt es auch Fotokopien aus einer der beiden großen Tages– zeitungen in Münster: Die Münstersche Zeitung war offenbar ebenfalls auf den jungen Kapuziner als Schriftsteller aufmerksam geworden und hat ihn für den Advent 1950 zu wöchentlichen Betrachtungen verpflichtet. Die Stringenz seiner Ausführungen wird schon im Titel der drei Essays deutlich: 1. ,,Der Ruf nach dem neuen Menschen", 2. ,,Der Ruf nach Gott", 3. ,,Der Ruf nach der Liebe" 28 • Die erste Betrachtung stellt den falschen Menschenbildern von unten her den Menschen Jesus gegenüber, der von oben her, von Gott kommt und einzig unsere Adventssehnsucht stillen kann. Die zweite geht von der im Menschen gründen- 26 Alle Zitate aus Kirche undLeben 5 (1950) Nr. 42-44 vom 15., 22. und 29. Oktober. 27 Gesammelt in PARWK 630/18. 28 Münstersche Zeitung, 2., 9. und 16. Dezember 1950.

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