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WIE DIE HEILIGE KLARA MANCHE GLEICHFÖRMIGKEIT HATTE 441 lieh implizierten Gehorsamsverhältnis gegenüber ihrem Gatten Joseph (vgl. Mt 1, 24; 2, 13-15. 19-23). Das Vermächtnis Jesu am Kreuz, der dem Jünger seine Mutter anvertraute, die dieser „in sein Eigenes aufnahm" Qoh 19, 26-27), deutet Mariano als die Fortsetzung dieser obedientia et cura. Die beiden Begriffe obe– dientia et cura verbinden in gleicher Weise Klara mit Franziskus und dann mit dessen rechtmäßigem Nachfolger, dem Generalminister. Dabei beruft sich Maria– no auf Regel und Testament der hl. Klara. Gehorsam gegenüber Franziskus und dessen Nachfolgern verspricht Klara ausdrücklich im 1. Kapitel der Regel (ReCl 1, 4-5). Im 6. Kapitel zitiert Klara die forma vivendi, die Franziskus ihr und den Schwestern zusammen mit seinem Versprechen der „liebevollen Sorge und besonderen Aufmerksamkeit" (curam di– ligentem et sollicitudinem specialem) gegeben hatte. Ihm verspricht sie wiederum Gehorsam hinsichtlich der Armut (ReCl 6, 4. 11-12). Dieselbe Thematik greift sie mehrfach im Testament wieder auf (TeCl 25. 29-30.40. 42. 47-52). Dabei fällt auf, dass Mariano direkte Bezüge zu Maria, die sich aus dem Text ergäben, unberücksichtigt lässt, wie etwa die klar marianisch-trinitarisch konzipierte forma vivendi (ReCl 6, 3; vgl. AOff 1-2) und die Christus-Marien-Nachfolge in Armut der ultima voluntas (ReCl 6,7). Auch das Testament böte im Zusammenhang des Gehorsams- und Armutsversprechens marianische Züge (TeCl 45-46). Vom biblischen Vorbild Marias im Gehorsam wäre wohl passender ihre Gestalt als ancilla Domini gewesen, die mit ihrem Fiat mihi zu einem Urbild des Gehorsams geworden ist (vgl. Lk 1,38), zumal sowohl Franziskus als auch Klara den Titel ancilla wohl mit bewusstem Bezug aufMaria aufgreifen (ReCl 1, 3; 6, 3; TeCl 79; vgl. 1 Agn 2; 2 Agn 2; 3 Agn 2; 4 Agn 2). [6] Sechste Gleichförmigkeit Klaras mit Maria: Tod Im symmetrischen Aufbau der Gleichförmigkeiten Klaras mit Maria folgen nach dem Mittelteil der drei Gelübde Jungfräulichkeit, Armut und Gehorsam wieder zwei Phasen aus dem Leben. Parallel zu den beiden Stationen des Anfangs, Verkündigung und Darstellung, schließen die beiden Stationen des Endes, Tod und Begräbnis, den Lebenskreis ab: 185. Sexto. Santa Chiara fu conforme con la vergine nella morte, perche si come 1a vergine Maria morendo nel sesagesimo anno della vita sua secon- Sechstens. Die heilige Klara war der Jung– frau gleichförmig im Tod. Denn als die Jungfrau Maria nach gängiger Meinung im sechzigsten Jahr ihres Lebens starb, kam
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