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WIE DIE HEILIGE KLARA MANCHE GLEICHFÖRMIGKEIT HATTE 431 Christus wollte, dass Klara „noch" (anchora) manche Ähnlichkeiten mit seiner Mutter habe. Das bedeutet, diese Ähnlichkeiten kommen zu jenen mit ihm selbst dazu. W esendich wird Klara von ihrer confarmitas mit Christus her defi– niert. Jene mit Maria ist sozusagen dazugegeben. Dennoch ist die Gleichför– migkeit mit Maria wesentlich, weil „durch sie das evangelische Leben seinen Ursprung genommen hat", begründet Mariano. Die sieben Gleichförmigkeiten Klaras mit Maria sieht Mariano in folgenden Heilsgeheimnissen der Mutter Christi: 1. Verkündigung und Heiligung 2. Darstellung im Tempel 3. Jungfräuliche Mutterschaft 4.Armut 5. Gehorsam 6. Tod und T ransitus 7. Begräbnis Die ersten und letzten beiden Geheimnisse werden in Festen der Gottesmut– ter gefeiert (Verkündigung und Empfangnis, Darstellung im Tempel, Entschla– fung und Himmelfahrt), die mittleren drei entsprechen den drei Gelübden des Ordenslebens Qungfräulichkeit, Armut, Gehorsam). Damit werden Anfang, Vollzug und Vollendung des ganzen Lebens ins Auge gefasst. [1] Erste Gleichförmigkeit Klaras mit Maria: Verkündigung und Heiligung In der ersten Gleichförmigkeit, die am ausführlichsten dargestellt wird, fasst Mariano zwei marianische Geheimnisse zusammen: die Verkündigung und die Heiligung: 178. Et in prima sancta Chiara fu conforme con la vcrgine Maria nella annuntiatione et sanctifrcatione. Im– peroche si come la vergine Maria per l'angelo a sancta Anna sua madre fu annuntiata, cos1 sancta Chiara alla sua sancta madre Ortulana fu come di sopra nel 14 010 cap 0 ho decto annun- Und zuerst war die heilige Klara gleichför– mig mit der Jungfrau Maria in der Ver– kündigung und Heiligung. Denn wie die Jungfrau Maria durch den Engel der heili– gen Anna, ihrer Mutter, verkündet wurde, so wurde auch die heilige Klara ihrer heiligen Mutter Hortulana verkündet, wie ich oben im 14. Kapitel gesagt habe 39 • 39 Allerdings nicht im 14. Kapitel, das im Traktat nicht existiert, sondern im 1. Traktat, Kap. 1, Nr. 16-17; 2. Trakt., Kap. 1, Nr.139 und 220.

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