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430 JOHANNES SCHNEIDER ut amore illius Dei, qui pauper positus est in praesepio, pauper vixit in mundo et nudus remansit in patibulo, semper gregi suo pusillo, quem Dominus Pater genuit in Ecclesia sua sancta, verbo et exemplo beatissimi patris nostri sancti Francisci inse– quendo paupertatem et humilitatem dilecti Filii sui et gloriosae Virginis matris suae, sanctam paupertatem, quam Deo et beatissimo patri nostro sancto Francisco promisi– mus, faciat observari et in ipsa dignetur fovere ipsas semper et conservare (TeCl 45-47). Mariano hat diese Texte sicher gekannt, bringt sie aber hier, obwohl sie sich nahezu aufdrängen, nicht zur Sprache. III Klaras Gleichformigkeiten mitMaria Erst das 3. Kapitel des 2. Traktats (oder Buches) widmet sich zur Gänze dem Thema der Gleichförmigkeit Klaras mit Maria. Im Inhaltsverzeichnis (Nr. 3) ist Kapitel 3 so überschrieben: Come sancta Chiara fu conforme co la vergine Ma[ria]. Wie die heilige Klara mit der Jungfrau Maria gleichförmig war. Das Kapitel selbst trägt dann einen etwas variierten Titel: 177. Come sancta Chiarahebbe alcu– na conformita con 1a vergine Maria. Wie die heilige Klara manche Gleichförmig– keit mit der Jungfrau Maria hatte. Es scheint, als wollte Mariano den ersten Titel ein wenig präzisieren, indem er sagte, Klara habe nur einige (alcuna) Gleichförmigkeiten mit Maria und sei nicht schlichtweg als Ganze mit ihr zu vergleichen. Tatsächlich hatte Mariano eben zuvor 15 Gleichförmigkeiten Klaras mit Christus aufgeführt, im Vergleich mit Maria kommt er auf „nur" 7 Konformitäten. Diese Gleichförmigkeiten Klaras mit Maria entspringen dem unmittelbaren Willen Christi selbst, sind also christo– logisch begründet: [177] Volse Jesu Christo benedec– to ehe questa sua dilecta sposa an– chora havessi qualche similitudine et conformita con la sua dilectissi– ma madre vergine Maria, per la quale la vita evangelica haveva ha– vuto principio. Es wollte Jesus Christus, der Gebenedeite, dass diese seine geliebte Braut noch manche Ähnlichkeit und Gleichförmigkeit habe mit seiner überaus geliebten Mutter, der Jungfrau Maria, durch die das evangelische Leben sei– nen Ursprung genommen hat.

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