BCCCAP00000000000000000000876

ZWEI KAPUZINER PROVINZARCHIVARE 531 Interkommunion und unterzeichnete nur mit ''Dr. E. M., Frankfurt'' 80 • Manchmal nahm er sogar zu einem Pseudonym Zuflucht, so daß nur der Verlag wußte, wer dahinterstand. So ist ein Leserbrief mit der Überschrift "Holland mahnt" an die Deutsche Tagespost nur mit "H. H." unterzeichnet 81 . 1975 vertei– digte sich der ins Kreuzfeuer geratene Briefschreiber gegenüber seinem Provin– zial mit den Worten: Mein Bestreben bei all meinen Zuschriften war, den franziskanisch-irenischen Ton zu wahren, weshalb ich auch nie aneckte und weshalb wohl auch meine Le– serbriefe vom Rheinischen Merkur, der FAZ wie auch von der Deutschen Tagespost dankbar angenommen wurden. Der Chefredakteur der DTbat mich mehrmals um meine gelegentliche Mitarbeit, weil nach seiner Meinung meine Zuschriften zu den besten zählen 82 • Zu den Lieblingsautoren von Eberhard Moßmaier gehörten von der Stu– dienzeit an Josef Pieper, Peter Wust und Hans Urs von Balthasar, den er dem hoch in Mode stehenden Karl Rahner vorzog; von Hans Küng ganz zu schwei– gen. Je länger, desto weniger las er aber wirklich tiefgehend neuere theologische Literatur, denn um informiert zu sein, beschränkte er seine Lektüre vor allem auf Zeitungen. Er wollte mitreden können. Und darin lag dann auch seine Schwäche: er verzettelte sich buchstäblich; auf seiner Zelle fand man Hunderte von Zetteln herumliegen: eigene Gedanken, Zitate, Sprüche, Reden und Wider– reden; er hatte nicht einmal die Zeit, sie zu ordnen. Er griff da und dort etwas auf, ging dieses und jenes an, brachte aber nur weniges wirklich zur Vollen– dung. Die einzigen, die Quellen ausschöpfenden urtd abgerundeten Studien blieben seine historischen Arbeiten über die Kapuzinerklöster in Münster und Mainz. Alles spätere ist gekennzeichnet von Eile, von Augenblicksreaktionen, 80 Es heißt da klipp und klar: ''Was christliche Wahrheit ist, wird heute nicht mehr ge– fragt. Die Interkommunion wäre herrlich, wenn 1. auf beiden Seiten. dieselbe Auffassung über die Stellung des geweihten Priesters als Konsekrator bestünde; 2. beide Seiten eins wären in dem e i n e n Glauben an die wahre, nicht umgedeutete Lehre der Eucharistie und 3. das heutige Drängen nach Wiedervereinigung und nach der Interkommunion wirklich n u r aus religiösen Gründen geschähe und sich nicht wie eine Mode ausnähme, die sich dazu noch vielfach in einem falschen Aufbegehren äußert. Damit kann es - wenigstens vorerst - für die katholische Kirche nur eine eindeutige Stellungnahme gegen die Interkommunion geben" (PAKK: Lade 5.2). 81 PAKK: Lade 5.2. 82 PAKK: EM, Notiz nach einem Gespräch mit dem Provinzial (l\fappe 596). Solche und ähnliche Zeilen der Rechtfertigung wiederholen sich in den aufbewahrten Blättern (Lade 5.1 und 5.2).

RkJQdWJsaXNoZXIy NDA3MTIz