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710 LEONHARD LEHMANN Zitaten aus den Opera omnia Laurentius' belegt werden; sie lauten pragnant in den Überschriften formuliert: l. Mit Christus vorherbestimmt; 2. Zum Zeugnis der allmachtigen Liebe; 3. Vorherbestimmt zur Mittlerin aller Gnaden vor jeder Sünde; 4. Vorherbestimmt zum Urbild aller Kreatur; S. Vorherbestimmt zum Ziel der Schopfung. Die weit ausholende, von der Bibel und den Vatern her argumentierende Sicht des hl. Laurentius lasst es nach M. Mückshoff zu, bezüglich der Stellver– tretung der Menschheit durch Maria zu folgern: Es ist Gottes ewiger Weltenplan, zum Zeugnis seiner allmachtigen Liebe die Schop– fung durch die Menschwerdung seines Sohnes von Anfang an in engster Lebens- und Liebesgemeinschafr mit ihm existieren zu lassen. Maria ist die erste Kreatur, mit der er diesen Lebens- und Liebesbund eingeht. Sie erwahlt er sich zur Tochter und Braut. Ihr schenkt er seinen Sohn, dass sie ihm Mutter sei und Socia im Werk der Weltver– gottlichung. Darum ist Maria zugleich und eins mit Christus, dem ,,Erstgeborenen vor aller Schopfung", vorherbestimmt und mit ihm und durch ihn das uranfangliche Prinzip aller Kreatur in einer dreifachen Wirldcraft der causa exemplaris, mediatoria und finalis" (236). Der ewige Heilsplan Gottes, durch Christus und Maria eine W elt zu heili– gen, sie in engster Gemeinschaft mit ihm existieren zu lassen, konnte durch die Sünde des Menschen nicht vereitelt werden. Im Gegenteil, die Macht und Herr– lichkeit Christi leuchtete umso heller auf W ohl war der Baum der Menschheit durch den damonischen Sturm der Sünde seiner gottgeschenkten Blüten, Blatter und Früchte beraubt. Nack:t und bloB stand er da. Aber er konnte in seiner ursprünglichen Schonheit und Fruchtbarkeit erneuert werden, weil der Wurzel– grund und die Triebkraft dieses Baumes, Christus und Maria, intakt waren; sie konnten nicht vergiftet werden. Dies liest P. Meinolfvor allem aus dem Kommen– tar des Kirchenlehrers Laurentius zu Genesis 3,15. Christus und Maria so engver– bunden zu sehen, bringt es mit sich, dass er auf die Frage nach der ,,Stellung und Scndung Maricns in dcr cacsachlichcn Erfüllung des gocdichcn Hcilsplancs" mir folgenden fünfUnterpunkten antwortet: l. Maria als Conprinzip der Erlosung und Erneuerung; 2. Der neue Bund Gottes mit der Menschheit durch Maria; 3. Die lebendige Gnadenstatte im neuen Gottesbund;

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