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MEINOLF MÜCKSHOFF (1908-1991) 697 Womit die schwierigen Quastionen des Mittelalters in den Handschriften oft begin– nen, mi:ichte ich diesen Brief, der vides von mir abverlangte, was ich lieber verborgen hielte, beenden: Assistat nobis Spiritus Sancti gratia. In der Treue Christi verbleibe ich 1hr gehorsamer fr. Meinolf3 7 • In dem Brief ist von dem Autounfall in Ehingen gar nicht mehr die Rede. Er kann also für den Wechsel nach Frankfurt nicht entscheidend gewesen sein. MaB– gebend waren eher die internen Konflikte in Münster, wo P. Meinolf ,,keine Ver– trauensstellung" genoss. Unterdessen hatte sich im Konvent von Münster herum– gesprochen, dass P. Meinolf vielleicht nach Frankfurt übersiedelte. Wie die Mit– brüder Lektoren darauf reagierten, wissen wir nur von einem unter ihnen: P. Eugen Henne (1892-1970), Lektor für das Alte Testament und anerkannte Autoritat seines Faches, nahm schon am 2. Oktober 1959 Stellung zu dem Ansinnen des Provinzials, indem er ihm folgenden klaren Briefschrieb: Ew. Paternitat erlaube ich mir, im Interesse unserer Studien als altester Lektor in Münster meine Bedenken über die Versetzung des P. Meinolf nach Frankfurt mitzuteilen. Ich weiís, dass nur schwerwiegende Gründe Sie und das Definitorium zu dieser Versetzung veranlasst ha– ben. Ich weiís auch, dass Sie Ersatz aus dem hiesigen Lektorenkollegium wahlen ki:innten. Aber ware dies wirklich ein Ersatz für einen Fachdogmatiker, der seine Bewahrtheit in der dogmatischen Lehre, ich glaube durch 22 Jahre, gezeigt und bewiesen hat, nicht nur vor den Studenten, sondern auch vor der Óffentlichkeit und der Kritik in scriptis? Die Tatig– keit in Frankfurt wird wohl von vielen überschatzt. P. Titus hatte durch seine Individua– litat den Platz zu einer gewissen, auch offentlich anerkannten Bedeutung erhoben. Einen direkten und gleichformigen Nachfolger für ihn gibt es nicht. Vor allem ist dies P. Meinolf nicht. Ich bin überzeugt, dass über kurz oder lang bei ihm und bei der Geisdichkeit erheb– liche Spannungen entstehen werden. Seiner ,,Gesundheit" wird nicht geholfen. Ich weiís auch, dass P. Meinolf im Grunde gesehen, nicht gern dorthin geht. Er mi:ichte zwar von hier weg, aber es sind letztlich nur persi:inliche Gründe hinsichtlich des Charakters gewis– ser Confratres und der Art der Leitung der Studien. - Derartige Briefe wie meinen mi:igen Sie bei Versetzungen ofter bekommen. Ich wollte nur allen ernstes im Hinblick auf gewis– se ,,Niedergangserscheinungen" mein Gewissen erleichtern Mit vielen guten Wünschen grüíst Ew. Paternitat sehr wohl bekannter fr. Eugen aus Hofen 38 • 37 PARWK 630/21. 38 PARWK 630/22. Vgl. E. Krahl,Henne, Eugen, inLThKIV, Freiburg 1995, 1423.

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