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532 LEONHARD LEHMANN vom Diktat der Zeit und von der Zielsetzung einer breiten pastoralen Wirk– samkeit. Er hat sich gewill in zahlreiche herausragende Personlichkeiten der Kirche, offizielle Heilige und solche, die es werden konnten, hineingedacht und -gefuhlt, aber zu einer vollstiindigen historisch-kritischen Biographie kam es nicht, auch nicht bei Anicet Koplin(ski), fur den er im letzten Lebensjah.rzehnt alle Kriifte aufbot. Hier verhinderte schon die Unkenntnis des Polnischen eine erschopfende Behandlung der Quellen. Dennoch: P. Eberhard MoBmaier war ein liebenswiirdiger Kampfer fur Kirche und Orden, in Wort und Schrift ein glaubwiirdiger, volkstiimlicher Ver– kiinder. Vor allem seine geistliche und praktische Hilfe fur den Osten machte ihn selbst zu einem "Briickenbauer zwischen Ost und West'', wie er sein letztes Buch betitelte. II. LEBEN UND WERKVON P. KONRADIN ROTH 1. Ein Leben im Krieg tmd im Kloster a. Jugend- und Kriegsjahre Von ganz anderem Schlag als P. Eberhard war P. Konradin Roth aus dem Eichsfeld. Dort in der Kleinstadt Kella (Kreis Heiligenstadt) wurde er am 10. September 1919 geboren und auf den Namen Emst getauft. Sein Vater war Arbeiter, die Mutter Hausfrau. Die Volksschule besuchte et in seiner Heimat– stadt, bis er aufAnraten seines Onkels, der Kapuziner war, an die Klosterschule in Bocholt wechselte, wo er Anfang 1938 sein Abitur ablegte. Am 12. Februar 1938 schrieb er in gestochener, altdeutscher Siitterlin-Sch.rift seinen Lebenslauf, der mit den Worten endet: "So bitte ich ergebenst, mich zu Ostern 1938 in das Noviziat aufzunehmen." Am 28. Miirz empfing er dann in Stiihlingen aus der Hand des Magisters Edgar Meyer von Damme "das Probekleid des Ordens der Kapuziner", wie es im ''Bericht iiber die Einkleidung" heillt8 3 • Nach der einfa– chen Profel3 ein Jah.r spiiter fuhr er hoffnungsvoll nach Krefeld ins Klerikat, um die Studien zu beginnen. Wie die meisten anderen muBte er sie unterbrechen, da er am 15. September 1940 zur Wehrmacht einberufen wurde. Nach einer Vorbereitungszeit war er von Juni 1941 bis August 1945 Hauptgefreiter im Nach.richten-Regiment 618 fur Marine-Nach.richten. Diese Zeit verbrachte er 83 Lebenslauf und Bericht irn PAKK: Mappe 829 "P. Koru:adin Roth".

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