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ZWEI KAPUZINERPROVINZARCHIVARE 499 Kirche 4 sowie eine neue, versohnliche Einstellung zu Martin Luther und den von Rom getrennten Kirchen 5 • Et hatte zu diesem Okumeniker auch noch Kontakt, als dieser ab 1950 in Mainz Religionsgeschichte lehrte und das "Institut fiir Europiiische Geschichte" aufbaute. Ferner stand P. Eberhard in Mi.inster in Verbindung mit dem Dogmatik-Professor Dr. Michael Schmaus und mit Prof. Dr. Anton Eitel, der ihm schlieBlich riet, iiber das alte, in der Sakularisation aufgehobene Kapuzinerkloster in Miinster seine Doktorarbeit zu schreiben. Da es in den Quellen viele Liicken gab und noch immer gibt, legte P. Eberhard seine Forschungen bescheiden als "Beitrage zur Geschichte des ehe– maligen Kapuzinerklosters zu Miinster i. W. (1615-1811)" vor (s. u. "Schrif– ten"). Mit ihnen erwarb er 1936 den Doktorgrad im Bereich der Philosophi– schen Fakultat der Westfiilischen Wilhelms-Universitat. DaB er die 1937 beim angesehenen Verlag Ferdinand Schoningh in Paderbom erschienene Studie "Dem Andenken des edlen Freiherrn Franz Friedrich Wilhelm von Fiirsten– berg" widmete, ist bezeichnend: zeitlebens verkehrte er gern mit hochgestellten Personlichkeiten in Kirche und Welt, lieB sich von ihnen einladen und ver– schickte an sie seine Publikationen, die er, je alter er wurde, desto mehr mit einem Bettelbrief fiir seine Freunde im Osten verband. Nach der Promotion verschlug es ihn zuerst ins Badische Land nach Zell am Harmersbach, um an der dortigen Ordensschule Latein und Franzosisch zu unterrichten. Doch nur ein paar Monate dauerte der Aufenthalt im Siiden, denn imJuli 1936 wurde die Schule gewaltsam durch das NS-Regime geschlossen. P. Eberhard half nun in den Klostern in Ehrenbreitstein, dann in Kleve und zog Samstag fiir Samstag auf Aushilfe. Was ihm an Zeit blieb, nutzte er zum Schreiben und Lesen; iiberall nahm et Kontakt auf mit Leuten jeglichen Stan– des. Im September 1938 wurde er Klerikermagister in Mainz, d. h. et war ver– antwortlich fiir jene jungen Kapuziner, die in dem nahe beimKloster gelegenen Priesterseminar Theologie studierten; 1939 waren es 14. Der Ort weckte in ihm das Interesse, der Geschichte der Kapuziner in Mainz nachzugehen. Aber auBer ein paar Notizen brachte er damals noch nichts zustande. Der schreckliche Krieg kam dazwischen und rill P. Eberhard aus seinen Traumen und ehrgeizi– gen Planen. 4 Vgl. J. Lortz, Geschichte der Kirche in idemgeschichtlichm Betracht11ngen, Miinster 1932, 23 1965. 5 Vgl. V. Conzemius, Joseph LortZ: Ein Kirchenhistoriker alJ Briickenba11er, in Geschichte und Gegemvart 9 (1990) 247-278; ders.,Joseph LortZJ in LThK 6, Freiburg 1997, 1058.

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