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468 OKTAVIAN SCHMUCKI HohenzollneriJchen Hefbibliothek von Sigmaringen erhalten haben und bisher noch von niemand naher untersucht worden sind 134 • A.hnlich bleiben jene nicht naher bezeichneten Biichet ausgeklammert, die Fidelis vor seinem Eintritt in den Kapuzinerorden (1612) bei seiner leiblichen Schwester und Witwe Anna in Freiburg im Br. hinterlegt und ihr - wohl wegen ihrer okonomisch schwierigen Lage - testamentarisch iiberlassen hat. Welcher Natur diese Werke waren, entzieht sich unseren Kenntnissen. Es ist jedoch zu vermuten, da3 es sich vorab um spirituelle Literatur, wie zum Beispiel um Gebetbiicher und Heiligenleben, gehandelt hat. Schliefilich diirften die Ordensoberen dem wegen seiner hèiheren Ausbildung und beruflichen Praxis besonders qualifizierten Novizen Fidelis jene religiosen Biicher zum personlichen Gebrauch zugestanden haben, aus denen er bei der Abfassung der Exerci– tia seraphicae devotionù wahrend des Noviziates den groBeren Teil kompilatorisch iiber– nommen hat 135 • Meiner mehr denn einmal angekiindigten und inzwischen ziemlich weit gediehenen Arbeit bleibt vorbehalten 136 , diesen Ausschnitt ausfiihrlich zu behandeln. .Ahnliches gilt von den Biichem, die der Heilige als Kapuziner bis zu seinem Tod nach– weislich verwendet hat. 2. Der Catalogus lillt - trotz seines nicht umfassenden Charakters - auf einige her– ausragende Interessengebiete von Markus Roy riickschliefien. Wer den Heiligen allein aus den relativ wenig zahlreichen Schriften kennt, die aus seiner Kapuzinerzeit erhal– tengeblieben sind: so durch die vorgenannten Exercitia, die mitgeschriebenen theologi– schen Schultraktate, seine Briefe und Predigten, ist erstaunt iiber die Vielzahl von Wer– ken, welche in dieser Liste der Lyrik und Literatur der lateinischen Antike oder deren Tradition im Humanismus zuzurechnen sind. Hier ist nicht allein zu erinnem an das Ubungsbuch fiir die lateinìsche Sprache des Jakob Pontanus, S.J. (U, Nr. 26f), sondem auch an Ovids Tristium ... libri (II, Nr. 12), an Ciceros De oratore (II, Nr. 9) und De officiù (II, Nr. 11), an Aulus Gellius' Noctes Atticae (II, Nr. 4), an Valerius Maximus' De dictù et factù mirabi/ibus (II, Nr. 7) und an Vergils U11iversum Poema (Nr. 6). 134 Vgl.. Friedrich August Lehner (1824-1895), Fiirstlich Hohe11zolkm'scbes Museum ZJI Sig– ma1i11gen. Verz.eich11iss der Ha11dschrijte11, Sigmaringen 1872, S. 46f Nr. 76: Sammelba11d vo11 Colkgje11- heftm (In-4°, 127 + 57 + 679 + 80 S.): 1. S. 1-57: In q"at11or libros Ari.stotelis de roe/o et de n111111lo•••; - 2. S. 3-261: In d11os libro, dege11eratio11e et comtptio11e-, - 3. S. 263-598: In tres libro, Aristotelis de anima...; - 4. S. 599-679: 111 libros metapqysicae.Ari.rtote/is; - 5. S. 3-80: A1111otaJio11es in quaedam sekctaprop!emata [!] Aristotelis esectioneprima. 135 Vgl. Fidèle de Ros (Alonso), Les "Excercitia" de saint Fidèk de Sigmaringen, O.F.M.Cap. Étude des sources, in CF 22 (1952) 319-338, der die vorausgehenden Forschungen zusammenfaBt. 136 Bibliograpbie der gedntekten Schriften vo111111d iiberFidelis wn Sigmari11gen {1613-1998); s. Isti– tuto Storico deì Cappuccini. Catahgo de/kpubblicazjofli 1997, Rom 1997, 19.

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