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DIE BRIEFE DES SEL. APOLLINARIS MOREL 423 Stadler, der sie der Lebensbeschreibung einverleibt hat 181 • Ohne Zweifel hatte ihm P. Hermann den kostbaren Brief zur Verfügung gestellt. Eine zweite Abschrift findet sich in der Chronik des Kapu– zinerinnenklosters Bruch-Gerlisberg, Luzern 182 • Der Brief ist wörtlich ediert bei Gumy 183 • Text Liebster Vater! 184 Ich sende ihnen 6. Band der Kirchen-Versammlung 185 , die übrigen werden Sie, wie Ich schon verordnet hab, nach meinem Tod, erheben - Ich sage, nach meinem Tod; denn da hier die Verfolgung immer zunimmt, so kommet und sehet die Martyrer mit den Kronen, mit welchen der herr Sie alle Augenblick krönt 186 • Ich mus mit einem Tauf getauft werden, 1s1 Das Original dieses Lebensabrisses von Moritz Stadler befindet sich im PAL Sch.2251.4.6; es umfaßt 18 eng- und vollbeschriebene Seiten (18xll,5 cm), jede Seite durchschnittlich mit 30 Zeilen. Der Verfasser benützt die deutsche Schrift, zwar ohne sie kalligraphisch zu beherrschen; bei Eigennamen und Fremdwörtern nimmt er zu lateinischen Buchstaben seine Zuflucht. Die paar Seiten sind von einem leichten, grauen Karton– Deckel geschützt. Auf der ersten Außenseite des Deckels steht auf einem herzförmigen Schild, mit etwas willkürlicher, gotischer Zierschrift ausgeführt, der Titel: P. Apollinaris Kapuz. v. Freib. Lebens- und Y:odes Geschichte, umgekommen in Paris. 1791 (sie!). Die Anschrift stammt ohne Zweifel von einer späteren Hand; schon der grobe Fehler in der Ansetzung des Todesjahres lenkt den Verdacht von P. Moritz ab, dem wir einen solchen Mißgriff nicht zutrauen dürfen. über die Glaubwürdigkeit von Moritz Stadler siehe Helv. Franc. 7(1958) 106-211; 8(1962) 217f. 1s2 Als Apollinaris auf dem Weg zum blutigen Martertod stand, vertraute er ganz besonders auf die Gebetshilfe der frommen Schwestern im Bruchkloster; er ließ sie durch P. Hermann bitten, sie möchten für einen Priester in einer schweren Angelegenheit beten. Erst nach dem glorreichen Martyrertod vernahmen die Schwestern, wem ihr inständiges Gebet gegolten, und daß Apollinaris für sie zum Dank 40 hl. Messen gelesen hat. Begreiflich, daß die Fürbitterinnen das apostolische Schreiben in ihrem Jahrbuch nicht vermissen wollten (Klosterchronik Bruch-Gerlisberg/Luzern, S.48lf; San Damiano 21(1964) 73ff. 1ss GuMY, Notice, 39f; vgl. ebd., 16f die französische Übersetzung; diese findet sich auch bei CLERC, Apollinaire, 169-179; die Übertragung ins heutige Deutsch mit den entspre– chenden Erläuterungen boten wir in Helv.Franc. 7(1958) 123-125. 1s, Der Adressat ist niemand anders als P. Hermann Martin, dem wir schon oft begegnet sind. 185 Entgegen meiner früheren Meinung (Helv.Franc. 7[1958] 123 Anm. 90) handelt es sich ohne Zweifel um das achtbändige Werk (13 Partes) von Josef BINNER, S.J., Apparatus eruditionis ad iurisprudentiam (Augsburg 1745-66, Freiburg Br. 1767). Wahrscheinlich nahm Apollinaris nur die Bände VI, VII, VIII aus der Klosterbibliothek Luzern mit nach Paris. Den Band VI sandte er mit dem obenerwähnten Brief an P. Hermann nach Luzern zunick; die übrigen zwei Bände kamen nicht wieder retour. Die Bände VII und VIII befinden sich zwar jetzt in der Klosterbibliothek Luzern; jedoch haben sie einen ganz andern Einband als die übrigen; auch fehlt bei ihnen jede Spur von Exlibris, während solche bei den sechs vorhergehenden Bänden nachgewiesen werden können. Wie ist dies zu erklären? Da die Bände VII und VIII nicht zurückerstattet wurden, hat man sie aus einer andern Ausgabe ergänzt, aus einer « editio nova », wie es auf dem Titelblatt steht, was aber bei den ersten sechs Bänden fehlt. 186 Anspielung auf den Text des Hohenliedes 3, 11: « Kornmet heraus, ihr Töchter Sions, und schauet den König Salomon mit der Krone, mit der ihn seine Mutter gekrönt am Tage seiner Vermählung und am Tage der Freude seines Herzens». MMP II - 28

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