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382 FRANZ XAVER VON ALTÖTTING erklärte, daß er nur wegen der Tortur Falsches über sich und andere ausgesagt habe, aber dennoch bereit sei, es wieder zu behaupten, um der Tortur zu entkommen. Nach vielem Bemühen mußten die Kom– missäre von ihm ablassen; auch die Kapuziner hatten keinen Anlaß sich mit ihm zu beschäftigen, da er sich als unschuldig bekannte. Aber gegen die Kommissäre polterte er böse. Auch mit seiner Tochter Christine konnte man an diesem Tage nicht verhandeln. Die Angelegenheit wurde auf den 21. Januar verschoben. Bald darauf ging bei ihm und Benedikt Eck eine große Wandlung vor sich, sei es aus Furcht vor der Tortur, sei es infolge der Kraft aus der Höhe. Von sich aus ersuchten sie die Büttel, die Kommissäre herbeizuholen und ihnen zu sagen, daß sie bereit seien, alles zu bekennen. Diese kehrten in das Gefängnis zurück, mit der Absicht, sie einer neuen Tortur zu unterwerfen, wenn sie wieder getäuscht würden. Vom Kloster forderte man sechs Kapuziner an, damit sie den einzelnen beistehen, wenn das Todesurteil verkündet sei. Jene zwei Männer aber stellten die Kommissäre über ihr Erwarten zu– frieden. Sie bekannten von neuem fast alles, was sie früher schon vor dem Gerichte eingestanden hatten; ja, sie gingen in ihren Aussagen sogar noch etwas weiter. Besonders Christine, die vor neun Monaten erst in der dritten Tortur ein Bekenntnis abgelegt hatte, blieb bei ihrem Geständnis und nahm vor dem Richterstuhl furchtlos das Todesurteil entgegen. So schauten alle drei voll Ergebung, Ruhe und Reue dem Tode entgegen, den sie in drei Tagen erleiden sollten. Mit dem (bisher nie erwähnten!) 38jährigen Emmerich von Mün– chen nahm sich Konrad des Wolfgang Weinzierl an. Den Kommissä– ren war das sehr erwünscht, da sie fürchteten, er werde seine Drohung wahr machen und vor allem Volk alles widerrufen und sie selber vor dem Hofe wegen Ungerechtigkeit anklagen. Auf Drängen der Kommissäre betreute Hortulan mit einem Pater studiosus Benedikt Eck und Apollonius mit Ignatius Christine. Noch am gleichen Tage legten alle die hl. Beichte ab, wiederholten sie einigemale und empfingen tags darauf die hl. Kommunion als Wegzehrung. So groß war ihre Andacht, daß alle, die das Allerheiligste begleiteten und zuschauten, voll Rührung und Erbauung weinten. So weit vom Äuße– ren auf das Innere geschlossen werden darf, war Christine am meisten von Reue und Todesverachtung erfüllt und zwar bis zum letzten Atemzug, was alle sehr verwunderte. Ihr Vater klagte zwar über Todesangst, zeigte sich aber männlich in seiner Reue und An– dacht. Mehrmals wiederholte er seine hl. Beichte und war sehr be– sorgt um die Reinheit seiner Seele. Sehr begierig war er auch auf geistliche Lesung und Ermahnung und geradezu unersättlich im

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