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378 FRANZ XAVER VON ALTÖTTING Zeilen einem Rechenschaftsbericht vor der Leitung seiner Provinz über die seelsorgliche Betreuung der Geislinger Hexen 6 ablegt. Unsere Zeit scheint wieder Interesse an Hexenprozessen zu zei– gen7, ja sogar von Hexenwahn angekränkelt zu sein 8 • Freilich befaßt sich Konrads Bericht nur mit der seelsorglichen Betreuung der Hexen. Vom Prozeß- und Gerichtsverfahren wird so viel wie nichts erwähnt, selbst die Schuldfrage wird nicht berührt. Und doch bietet der Bericht auch von diesem eng gezogenen Standpunkt aus einen tiefen Blick in den Geist jener Zeit. I. - INHALT DES BERICHTES Am Vorabend des Epiphanietages 1692 ging Konrad mit drei anderen Kapuzinern von Straubing nach Pfäder 0 , wo einige der Geis– linger Hexen im Gefängnis lagen. Am andern Tag kamen noch vier Kapuziner von Regensburg 10 , die der Pfarrherr von Eglofsheim 11 und der Vicedom von Straubing erbeten hatten, damit genügend Seelsor– ger vorhanden wären. Konrad, in Lex.Theol.Kirche 1 VII, 159; Lex.Cap., 446. - Im Provinzarchiv St. Konrad, Altötting befinden sich 3 Biographien über Konrad von Monheim: a) VG; b) eine andere handgeschrie– bene Biographie, die von der seelsorgerlichen Tätigkeit Konrads beim Geislinger Hexen– prozeß nichts erwähnt; c) eine nicht veröffentlichte Biographie von Franz Xaver von Altötting. - Konrad studierte an der Universität Ingolstadt, die er als Magister der Philoso– phie und Repetitor der Theologie verließ. Im Orden (seit 1671) war er Lektor, Guardian und (1704-1707) Provinzial. 6 über die « Hexenepidemie» zu Geisling bei Pfatter 1689/1691 (!) berichtet kurz RIEZLER, 286 f. Der dort erwähnte Grueber war aber nicht Drechsler, sondern Träg/er, d.i. Träger oder Bote, der die Erzeugnisse der Landwirtschaft in die nahen Städte trug und dort die Bestellungen besorgte. - Wie H. HELD, Hexen, in Lex.Theol.Kirche 1v, 1-6. 6 mit Recht vermerkt, sind die Ausführungen Riezlers über Hexenprozesse als « einseitig » zu bewerten. - Geisling liegt 18 km östlich von Regensburg. 7 Vgl. die neueste Lit. bei: F. MERZBACHER, Hexe; Hexenprozeß, in Lex.Theol.Kirche 2v, 316-319. Darüber hinaus sei noch verwiesen auf: F. FERRAIRONI, Le streghe e l'lnquisi– zione. Superstizioni e realta, Roma 1955; H. Ch. LEA - A.C. HowLAND - G.L. BuRR, Materials toward a history of witchcraft I-III, New York London 2 1957; G. BoNOMO, Caccia alle streghe. La credenza nelle streghe da! secolo XIII al XIX con particolare riferimento all'lta– lia, Palermo 1959; G. FAGGIN, Le streghe. Trentatre incisioni dell'epoca, Milano 1959; L. BoNILLA GARCIA, Historia de la hechiceria y de las brujas, Madrid 1962; F. BOLZONI, Le streghe in Italia. (Universale Cappelli. Serie Lettere e Arti, 78), Rocca San Casciano 1963; K. BASCHWITZ, Hexen und Hexenprozesse. Die Geschichte eines Massenwahns und seiner Bekiimpfung, München 1963; K. HoNSELMAt-lN, Friedrich von Spee und die Drucklegung seiner Mahnschrift gegen die Hexenprozesse, in Westfäl.Zschr. 113(1963) 427-454; W. WoELLER, Zur Geschichte des Hexenwahns und der Hexenprozesse in Deutschland, in Wissenschaftl.Zschr. Humboldt-Univ.Berlin 12(1963) 881-894. s Vgl. das 1951 in Hamburg gegründete « Archiv zur Erforschung des neuzeitlichen Hexenwahns» u. H. AuHOFER, Aberglaube u. Hexenwahn heute, Freiburg i. Br. 1960. 9 Heute: Pfatter, 19 km nordwestlich von Straubing. 10 über Gründung und Geschichte des Klosters s. EBERL, a.a.O., 46ff. 11 Eglofsheim, 20 km südlich von Regensburg, ist Pfarrei für die Einöde Haidau, wo sich damals die Hinrichtungsstätte befand.

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