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KONRAD VON MONHEIM UND DIE GEISLINGER HEXEN 387 maleficos plane diabolicos homines visitaverit et suos convisitatores discipulos etiam in hoc debite ad modum instruxerit: ut cum illis amicabiliter conversando, spiritualiter praelegendo, carceres et vin– cula benedicendo, sancta scapularia et numismata benedicta atque rosaria donando, in fraternitates sanctas inscribendo. Eorum oculos et mentes afflante Dei gratia ita aperuerit, diabolicas fraudes et fallacias invenerit, ut successive hi indurati homines malefici per talia spiritualia remedia impedito accessu et concursu diabolico fa– cillime tarn in tortura quam libere sua enormia sint fassi, bene cum Deo dispositi omnes et singuli per solos nos Capucinos ad locum supplicii educti, tarn Straubingae, quam in Pfätter et Radau [ ! J de– bita ignis poena luerint culpam ». Das Mühevolle dieser geistlichen Hilfeleistung ist ausführlich geschildert. Angenehm berührt die Güte, mit der Konrad seines Amtes als Exorzist waltet. Dabei bleibt er immer auch Lehrer, der seinen Schülern einen anschaulichen Einführungsunterricht in die Hexen– seelsorge gibt. Auch das Kommissionsprotokoll « wegen der zu Sälching 27 in causa suspecti veneficii verhafften Ursula Zäncklin... wie durch den von dem löbli. Consistorio zu diesem Hexenprozeß verordneten P. Lec– torn Ord. Capuc. die gestendhnus ad depellenda Daemonia außgricht und andere behörige Benedictiones appliciert worden » vom 28. April 1691 schildert eingehend die Tätigkeit des Exorzisten P. Konrad: « Wie nach gehaltenem heil. Meßopfer die Churfürstl. HH. Com– missarii sich in das Amtshaus zu der verhafften Zäncklin begeben, hat man dieselbe auf einem polster auf der Erden sizent unnd zwar den ruckhn gegen die Thür kherent angetroffen, welche, nachdem ihr mit khurzen wohrtn gethonnen Commissionsvortrag, gleich ange– fangen, ohne alteration in vollgende worth heraußzubrechen: sie seye so unschuldig als Gott in seiner Menschheit, seye auch khein Mar– therer auß allen Martherern so unschuldig zu ihrer Marther, als sie in die gefenckhnuß geführt worden. Under dessen ist der P. Lektor neben seinem gesöllen auch in das Zimmer khommen und den An– fang seiner Benediction gemacht. Wie nun Zänckhlin solches beobach– tet, sagt sie abermahl von freyen Stuckhn, etwas lächlent, wan man ihr Herz sehet unnd Gott solches eröffnen und spalten thete, khunde sie sowoll und guett alß er (den P. Lektor meinend) segnen, sie wolte wintschen, sie werr allein in der aller örgisten gefenckhnus, wo tag unnd nacht khein Sonn oder Licht hinein scheinen khunde, were ihr lieber als in dieser Stuben. überdaß hat Verhaffte sich wegen ihrer Kette, daß selbe so khurz seye, beclaget, wie aber die Churfrtl. Commission also gleich disfalls remediren zlassn, sich erbotten, hat Verhafft zur Antwortt geben: Nein! Nein! Dieses lasse ich nicht geschehen, dieses ist das Liebesbandt, es ist mir gar recht, ich will alles gehrne leiden unnd um Gottes Willen ausstehen, verlange dur– chaus khein menschliche Hilf, sondern Gott allein müsse ihr und 21 Heute Salching, 8 km südlich von Straubing.

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