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UNTERSUCHUNGEN ZUM « SACRUM COMMERCIUM B. FRANCISCI » 3 :schäftigung mit dem S.C. leitete A. van Corstanje, O.F.M., ein, der erfolgreich versuchte, die eigentliche Bedeutung dieser Schrift für ,•die Geschichte der franziskanischen Spiritualität herauszuarbeiten 8 • Damit dürfte grundsätzlich der Weg gewiesen sein, die Bedeutung des S.C. für die innere Geschichte des Minderbrüderordens, eben für die Geschichte seiner Geistigkeit und seiner Frömmigkeit, die ja neben der äußeren Geschichte des Ordens nicht vernachlässigt werden darf, klarer herauszuschälen und entsprechend auszuwerten. ·Solche Untersuchungen bedürfen naturgemäß jenes Fundamentes, das durch äußere Daten gegeben ist. Bei diesen haben darum unsere Be– mühungen einzusetzen. 1. - Entstehungszeit und Verfasser Nicht umsonst wird die Frage, wann das S.C. entstanden und von wem es verfaßt sei, eine « intricata quaestio » genannt 9 • Sie ist in der Tat schwer zu lösen, vor allem auch deshalb, weil der Text, rein äußerlich gesehen, keinen Anhaltspunkt für eine feste Datierung bietet. Aus S.C. 5 geht lediglich hervor, daß zwischen den Anfängen des hl. Franziskus, zumal seiner Bekehrung, und der Niederschrift unseres Textes eine gewisse zeitliche Distanz liegt: « Oderant eam, - seil. paupertatem - vehementer, sicut et hodie faciunt »; diese Distanz läßt sich aber nicht näher fixieren, da die Menschen zu allen Zeiten mit der Arinut nichts zu tun haben wollten. Deutlicher ist dagegen das Zeugnis, das sich in einigen Hand– schriften, selbst des 13. und 14. Jahrhunderts, findet, wenn sie das .S.C. mit dem klaren Vermerk schließen: « Actum est hoc opus mense iulii post obitum beatissimi Francisci anno millesimo ducentesimo vigesimo septimo ab incarnatione domini salvatoris nostri J esu Chri– sti» (S.17ss.) 10 • Leider fehlt dieser Hinweis in der ältesten Hand- -sich auch an der Art, wie Sabatier in seiner zweiten Ausgabe des Speculum perfectionis (ed. Little-Sabatier, Manchester 1928, tome I) «Belegstellen» aus dem S.C. zum Speculum– "Text anführt. Diese Belege sind nichts anderes als ganz vage Anklänge, die nichts beweisen. • In beiden Bänden dieser Ausgabe formuliert er nochmals sehr scharf seine Auffassung; vgl. I, 9 und 236; II, 119 und 154f. Seine These wurde neuestens als « unbewiesen und anachro– nistisch» abgelehnt von BROOKE, Early Franciscan government, 9 und 124. - Auch Fr. oo :SEssEVALLE, Histoire generale de /'Ordre de S. Fran9ois, p.I, Paris 1935, 111, verlegt den Ursprung des S.C. in die Spiritualenkreise, ohne sich jedoch auf eine bestimmte Zeit festzulegen. 8 A. VAN CoRSTANJE, Hel heilig liefdeverbond van Sint Franciscus met Vrouwe Armoede, in Sint Franciscus 7(1963) 39-50. Er gibt dem Werk auch seinen richtigen Standort, wenn er ,es als ein Dokument erachtet, das als Zeugnis für die Geistigkeit der frühfranziskanischen •Generation gewertet werden muß; also nicht, wie Mitterrutzner (a.a.O., 112) es tut, als .Beweis für die Mystik des hl. Franziskus selbst. o Vgl. Bibliog.Franc. X, n.231a. 10 Die PP. Editores von Quaracchi betonen mit Recht, daß bislang kein zwingendes .Argument gegen dieses Datum geltend gemacht worden sei, sehen aber das Zeugnis der :Handschriften nicht als absolut sicher an (S.30). Die Frage ist also neuer Untersuchung wert.

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