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UNTERSUCHUNGEN ZUM « SACRUM COMMERCIUM B. FRANCISCI » 23 .allegory » 78 und « een zuivere, literaire allegorie » 79 • Für viele dieser Charakteristiken dürften wohl die kritischen Ausgaben des S.C. des Eduard d'Alern;on und von Quaracchi (S. 26-28) die Wurzel sein. Zur Beantwortung der damit genügend umschriebenen Frage ist es wohl notwendig, noch einmal in Kürze den Aufbau des S.C. zu skizzieren 80 : Das Ganze beginnt mit einem Prolog über den Wert der evangeli– schen Armut, den Franziskus in der Nachfolge Christi neu entdeckt hat (1-4 ). - Mit n.5 beginnt die eigentliche Handlung. Franziskus tritt auf und trägt sein Anliegen vor. Die Umstehenden wollen ihn nicht verste– hen. Deshalb wendet er sich an die Gelehrten, aber auch diese begreifen sein Anliegen nicht (S-7). - Franziskus hat die Stadt verlassen und trifft in der Ebene zwei ehrwürdige Greise, die ihm, ehe er ein Wort gesagt, der eine ein Wort aus Isaias (Is 66, 2), der andere eines aus den Paulusbriefen (1 Tim 6, 8) sagen. Beide Worte haben Bezug auf die Armut 81 • Die Greise zeigen dann Franziskus den Weg zur Armut, die auf einem hohen Berge wohne, mahnen ihn aber, vorher Gefähr– ten um sich zu sammeln, in deren Gemeinschaft er allein den Aufstieg wagen könne (8-11). Mit diesen macht sich nun Franziskus auf den Weg und als sie zögern, mahnt er sie, äußerlich und innerlich arm zu werden 82 , dann könnten sie den Weg wagen und des Heilsgeheimnisses der Armut teilhaftig werden (12-13). Nach diesen mehr einleitenden Szenen beginnt dann die eigentli– che Handlung. Die Herrin Armut sieht die Brüder herankommen und . überlegt, was sie tun solle. Eine Stimme vom Himmel ermutigt sie, 78 BROOKE, Early Franciscan government, 124 Anm. 3. 79 Vgl. VAN CORSTANJE, Het heilig liefdeverbond, 47 Anm: 35; ähnlich auch ÜKTAVIAN V. RIEDEN, De quibusda,n commentariis, 453. so Die Quaracchi-Ausgabe findet die Gliederung des S.C. in dem Satz: « Franciscus... -ex conversionis suae principio ad sanctam paupertatem quaercndam, inveniendam atquc tenendam omni studio... se dedit » (4). Damit wären also, scholastisch gesprochen, « argu– mentum et divisio » des « tractatus » gegeben (vgl. S.25-28) und die Gliederung folgende: I. Prologus (1-4) - II. Franciscus quaerit paupertatem (5-13) - III. Franciscus invenit pau– pertatem (14-57) - IV. Franciscus consensum obtinet Paupertatis (59-69). In diesen vier Teilen -erscheint also Franziskus immer als die Hauptperson, was aber für weite Teile des S.C. einfach nicht zutrifft. Die Einteilung erscheint deshalb zu sehr in den Text hineingetragen und dem ,eigentlichen Charakter des Werkes nicht gerecht zu werden. s1 Nach SABATIER E.tudes inedites sur S. Fram;:ois d'Assise, Paris 1932, 15 Anm. 1, seien damit Innozenz III. ;nd Honorius III. gemeint, die ja Franziskus wohlgesinnt waren, im •Gegensatz - wie Sabatier es behauptet - zu Gregor IX. Aber es dürfte doch wohl näher liegen, hier in Isaias den Vertreter des Alten Bundes und in Paulus den des Neuen Bundes zu sehen. s2 Bezeichnenderweise steht als erstes: « Deponite sarcinas propriae voluntatis ... » (13). Genau wie bei Franziskus erscheint hier der Gehorsam als wichtigster Bestandteil der Armut; vgl. K. EsZER, Bindung zur Freiheit. Die Gehorsamsauffassung des hl. Franziskus von .Assisi, in Wiss.Weis/1. 15(1952) 169f.

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