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506 JOSEF ANT. VON GENERAL NIKOLAEVO nach Rom, um an der von Papst Leo XIII. angeordneten 700-Jahrfeier der Geburt des hl. Franziskus in Assisi teilzunehmen. Das war seine dritte und letzte Reise in die Heimat 46 • Mons. Massaia, der zum Titular-Erzbischof von Stauropolis ernannt wurde, weilte zu dieser Zeit in der Stille und Einsamkeit des Klosterleins zu Frascati bei Rom. Unbegreiflich und unerklarlich ware es, wenn sie bei dieser Gelegenheit einander nicht aufgesucht hatten. Titular-Erzbischof van Stauropolis Das lange Apostolat, verbunden mit tausend Schwierigkeiten und Bitterkeiten, sowie das vorgerückte Alter hatten Mons. Rey– naudi's kraftige Natur sehr in Mitleidenschaft gezogen. In Anbetracht dessen hatte er sich schon im Jahre 1880 einen Koadiutor in der Person Mons. Robert Menini's 47 erbeten. So war es denn mehr als angemessen, die Regierung des Vikariates dieser jungen, energischen Kraft zu überlassen und sich in die Einsamkeit und den wohlverdien– ten Ruhestand zu begeben. Das Bittgesuch an den Kardinal-Pra– fekten der Kongregation für Glaubensverbreitung mu6te sein treuer Generalvikar P. Samuel aus Prato anfertigen, da Monsignore's zit– ternde Handschrift kaum mehr leserlich war. Von diesem entschei– denden Schritt des Bischofs und seinem Vorhaben, sich in die eigene Provinz zurückzuziehen, setzte P. Samuel den Generalminister des Ordens P. Bernhard von Andermatt in Kenntnis 48 • Die Bitte des Bischofs wurde in Rom verstandnisvoll angenommen und Seine Hei– ligkeit Papst Leo XIII. ernannte ihn zum Titular-Erzbischof von Stauropolis, den gleichen Titel also, den sein Freund und Mitbruder Wilhelm Massaia innehatte, bevor er zum Kardinal kreiert wurde. Zur gleichen Zeit, da die Gewahrung der Bitte Mons. Reynaudi's vorauszusehen war, legte auch P. Samuel das Amt des Generalvikars nieder, das er 10 Jahre lang in léiblicher Weise innehatte. Mons. Menini betraute ihn mit der Pfarrei von Kalaclia (heute General Nikolaevo ), die ausschliefüich katholische Bevólkerung (damals 2.200, heute an 8.000 Seelen) zahlte. Diese Pfarrgemeinde galt damals schon als eine der wichtigsten und besten der Mission, nicht nur was Anzahl der Bewohner, sondern was Aufgeschlossenheit, Fortschrittlichkeit und 4G Annali Franc. 26(1895) 241; St. GRANDE, op. cit., 237. 47 CLEMENTE DA TERZORIO, Le Missioni I, 376ss; Manuale, 34s; Lex.Cap., 1102s. 48 Arch. Gen. Cap., H. 95, 3: « Filippopoli, 31 Gen. 1885. Rev.mo P. Gen.le, Non avrci ardito prendermi la liberta di scrivere ed incommodare V.P. Rev.ma, se da quanto sono per esporLe non mi fossi tenuto in coscienzioso doverc. Si tratta che il Venerando Mons. Ve– scovo Vicario Apost. ha gia scritto a S. Em.za il Card. Pref. di Propaganda, perche voglia intercederGli da! S. Padre di venire esonerato dalla sua carica, e rasegnare il governo del Vicariato al suo gia costituito Coad."' Mons. Menini, e quindi ritirarsi in sua Provincia... F. Samuele da Prato Miss. Apost. Cap.no Vic. Gen. ».
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