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488 JOSEF AN'r. VON GENERAL NIKOLAEVO verschenkte es an seine Freunde. Die Christen mu.Bten ferner dem Pascha und seinen Beamten unentgeltlichen Frondienst leisten. Sie bekamen in vielen Fallen dafür als Lohn nur eine gute Portian Prügel. Sie waren einfach der Lust und Laune der Türken ausgeliefert. Dazu kam noch, daE die katholische Minderheit den Schismatikern, vor– nehmlich den griechischen Metropoliten, welche die meisten Bischofs– sitze innehatten, ein Dorn im Auge war. Die Umtriebe und die Lügenhaftigkeit des griechischen Metropoli– ten von Philippopel brachten es fertig, daE die Redemptoristenpatres, denen die Mission im Jahre 1835 übergeben worden war, das Land raumen mu.Bten, da er sie beim Gouverneur der Stadt als osterreichi– sche Spione verklagt hatte 12 • Auf die Vorstellungen der Pforte sah sich der Hl. Stuhl genotigt, sie im Jahre 1840 abzuberufen. Solche Berichte 13 scheinen für einen, der nie unter türkischem Joch gelebt hat, übertrieben und unglaublich, sie waren aber bittere Wirklichkeit. Im ganzen Lande gab es auch keine auslandische Konsulate, die sich der katholischen Minderheit hatten annehmen konnen, wie dies in den übrigen Teilen des Osmanenreiches der Fall war. Zur Entstehung auslandischer Konsulate in Philippopel haben die Kapuziner, denen durch Dekret der Kongregation für Glaubensverbreitung 1840 die Missionierung des südlichen Teiles Bulgariens anvertraut worden war vornehmlich auf Betreiben Mons. Andreas Canova's, entschei– dend beigetragen. Bei der Ankunft der Kapuziner in Bulgarien besaE die Mission nichts anderes als ein bescheidenes Kirchlein in Philippopel, das die Redemptoristenpatres erbaut hatten, einige armliche Strohhütten, welche in den Dorfern als Kirchen dienten und noch elendere Strohwohnungen für den Missionar, die des Allernotwendigsten ent– behrten14. Ein klagliches Dasein war ihr Erbteil. Hunger und Kalte waren zu ertragen. Immerwahrenden Feindseligkeiten und Ranken von seiten der Türken und Schismatikern waren sie ausgesetzt und, was noch trauriger und schmerzlicher war, die Katholiken selbst hegten nur Mi.Btrauen und Gleichgültigkeit ihnen gegenüber. Ihr mutiges und kluges Auftreten aber, verbunden mit riesigen Opfern, brachte es in wenigen Jahren zustande das Angesicht der Mission neu zu gestalten. Es ist dies - das muE besonders hervorgehoben werden - das Verdienst Mons. Canova's und seines rechten Armes Mons. Reynaudi's. 12 CLEMENTE DA TERZORIO, Le missioni I, 317; 100 godisniat jubilei na Otzite Kapuzini vav Balgaria, Sofia 1941, 12. 13 Kath.Miss. 15(1887) 150. 14 100 godisniat jubilei..., 14; CLEMENTE DA TERZORIO, Le missioni I, 322.

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