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DIE BRIEFE DES SEL. APOLLINARIS MOREL 415 (voyez le Séducteur démasqué, imprimé chez Crapart) 111 etre une vraie et scandaleuse apostasie 112 • J'ai l'honneur d'etre, Monsieur, avec autant d'attachement et d'estime, Votre tres-humble et tres-obéissant serviteur vicaire des allemands a Saint-Sulpice. P. Apollinaire Morel, capucin, VI. BRIEF (An H.H. Valentin Jann, Altdorf, París, 27. April 1792) Die Z e i t 1a ge, als P. Apollinaris diesen Brief von París in die Schweiz sandte, war überaus düster, ja von Menschenblut gerotet. Die Manner der Revolution gebardeten sich immer frecher und gehassiger wider Altar und Thron 113 • Gegen die kirchentreuen Priester, die den Eid auf die Verfassung verweigert hatten, wurden strengste Strafgesetze erlassen 114 • Wahrend es im Innern wie in einem Hexen– kessel brodelte, schürte man noch mutwillig den Krieg mit PreuBen und ósterreich, der tatsachlich am 20. April 1792 wütend erklart wurde 115 • Von diesen grauen Gewitterwolken überschattet und bestandig von den Blitzen der Revolution umzuckt, schrieb unser Seliger diesen 6. Brief nieder. Doch darin findet sich keine Spur von Bedrücktheit und Verschüchterung, vielmehr sind die Zeilen durchweht von dem Mute eines Martyrers, der unerschrocken, ja freudig dem Tod entgegenschreitet. Der Empfanger ist der Priester Valentin Jann (1755-1826) 116 • 111 Der eingeklammerte Satz steht im Original, d.h. in der betreffenden Zeitungs– nummer, als FuJlnote (1). Aus dieser Bemerkung erfahren wir, daJl Apollinaris der Ver– fasser der anonym erschienenen Broschüre Le séducteur démasqué ist. 112 Den gleichen Gedanken drückt der Selige, nur noch scharfer, in seincr Broschüre aus: « Il es done évident que la Constitution est pour Je moins schismatique; et que tous ceux qui la jurent sans restriction sont de vrais apostats » (CLERC, ebd., 271.). 113 Am 30. Sept. 1791 hatte sich die verfassungsgebende Nationalversammlung aufgelost, um der gesetzgebendcn Behiirde Platz zu machen; diese war mehrheitlich aus scharfen Gegnern des Kéinigtums und der Kirche gebildet (J.B. Wmss, ebd., 326-440). 111 Unter Androhung des Verlustes der Pension und des Rechtes zur Ausübung der geistlichen Funktionen wurden alle Gcistlichen aufgefordcrt, den Bürgcrcid zu lcisten. In1 Frühjahr 1792 wurden samtliche religiosen Genossenschaften vollends aufgehoben, das Tra– gen des geistlichen Kleides verboten une! die Verbannung und andere Strafen über jeden « verdachtigen », ungeschworenen Geistlichen verhangt (Ph. J. Bucrrnz - P.G. Roux, Histoire parlementaire de la Révolution fran9aise XIV, Paris 1834-1838, 248, Nr. III; Wmss XV, 493- 505; L. PASTOR, Geschichte XVI/3, 487ff). 115 WEISS XV, 440-467. ne Valentin Jann, geboren in Stans am 21. August 1755, Priesterweihe 1780, in Altdorf 1780-1798, Kaplan in Ennetmoos 1800-1805, Kaplan in Stansstad 1805-1826, gestorben 23. Febr. 1826 (Schematismus, Verzeichnis der Ordens- und Weltgeistlichkeit von und in Nidwalden, 1879, Ms im Historischen Museum Stans, ff. 183-191; JANN, Geschichte, 97 Anm. 188.

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