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DIE BRIEFE DES SEL. AP0LLINARIS M0REL 411 in Luzern, im Kloster Unserer Lieben Frau auf dem Wesemlin 90 • Hier vernahm er, da.6 die guten Elemente in Stans, über seir;ien Wegzug betrübt, ernstlich beabsichtigten, einen Antrag zugunsten von P. Apollinaris an der niichsten Landsgemeinde 91 einzubringen und durchzusetzen. Apollinaris war jedoch mit diesem Vorhaben keineswegs einver– standen; er schrieb darum seinem Freund in Beckenried und bat ihn dringend, seinen Einflu.6 geltend zu machen, damit dieser Plan, so gut er gemeint war, nicht zur Durchführung gelange; denn er fühle sich jetzt ganz glücklich und wisse sich in der Hut der gottlichen Vorsehung wohl geborgen. Das Original (Héihe 19 cm., Breite 15 cm.) wurde erst in den Jabren 1949 (oder 1948) im Pfarrarchiv Stans entdeckt 92 (Kirchenla– den, Nr. 217). Text Monsieur et Tres cher Ami! Je ne puis vous exprimer, combien je suis sensible a votre pretieux Souvenir. L'honneur de votre lettre n'a cepandant pas laisse de m'allar– mer, en voicy la raison: on parle de me repeter en assemble publique, dit vous. Grand Dieu! il n'en faudroit pas davantage pour me donner le coup de mort: Telle demarche ne peut actuellement qu'eschauffer mes ennemis, et occasioner les plus grandes confusions, voila ce qui m'a deter– mine a forcer mon changement et a laisser aboyer les chins, sans me mettre en devoir de leur fermer la geule, ce qui ne m'auroit pas été dificile. Bonum commune praevalebat, oportebat ut unus moreretur pro populo 93 • Ainsi Monsieur et tres cher Ami! je vous prie, je vous conjure, empechez ce pas, faites !'imposible pour qu'il n'aye lieu ... Dusset-on meme me rapeller generalement, tout est en Vin, je ne paraitray plus a moins, que les circonstances a moy connues ne soyent totalement changees ... je vis en attendant tres console, j'addore la providence, qui m'a honore come brave soldat non de la croix de St. Louis 9 4, mais de celle de son fils oo In der dritten Osterwoche 1788. CLERC, ebd., 127. 91 Der Antrag sollte auf der sog. Nachgemeinde gestellt werden; sie folgte acht Tage nach der eigentlichen Landsgemeinde und erledigte gesetzgeberische und politische Geschafte (Hist.Biogr.Lex.Schweiz VII, 139a). Die Landsgemeinde findet ordentlicher Weise am letzten Sonntag des Monats April, unter freiem Himmel zu Wil an der Aa statt (Geographisches Lexilwn der Scltweiz VI, Neuenburg 1910, 250a). Im Jahre 1788 fand die Landsgemeinde am 27. April statt, die Nachgemeinde am 12. Mai 1788, und zwar auch zu Wil an der Aa. Gütige Mitt. von Landschreiber Ferdinand Niederberger, Stans. 92 Der Brief wurde vom Klosterkaplan Konstantin Vokinger in Stans, Nidwalden, entdeckt. Gütige Mitteilung v. ebendemselben glücklichen Finder. Ediert in St.Fidelis 35 (1948) 21, jedoch mit einigen wenigen Ungenauigkeiten. 0 3 Jo. 11, 50. 94 Unter « La croix de St. Louis » ist zweifellos der St. Ludwigs-Orden gemeint, der
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