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UNTERSUCHUNGEN ZUM « SACRUM COMMERCIUM B. FRANCISCI » 19 ,auch « Domina et Regina nostra » (59). Wie die Herrín der Hohen Minne ist sie adeliger (nobilior) als alle anderen, weshalb sie als « re– gina virtutum » (13, 16, 20) erscheint, die an einzigartiger Würde alle anderen übertrifft und mit Recht die erste Stelle einnimmt (1), der ·zu dienen also hochster Minnedienst ist. « über alle Tugenden ist sie vom Konig der Konige zur Konigin und Herrín eingesetzt », sie ist « der Weg zum Konig der Herrlichkeit » (16). « 1hr gab der Herr die "Schlüssel des Himmelreiches » seines Palastes (4). Fast unübersetzbar wird sie geschildert: « Et sic in solio nuditatis suae domina Pauper– tas se reclinans praevenit eis in benedictionibus dulcedinis » (15); d.h. sie verhalt sich genau in den Grenzen, die der Domina in der Hohen Minne gezogen sind. Sie ist es aber auch, die Christus, dem Herrn, besonders verbun– den war : « Ita amator factus formae tuae Filius summi Patris 66 , tibi ·soli in mundo adhaerens, in omnibus fidelissima te probavit » (19); sie ist ihm in seinem Erdenleben die « fidelissima sponsa, amatrix ,dulcissima », die auch nicht einen Augenblick von seiner Seite wich, die selbst dann bei ihm aushielt, als alle anderen ihn verlie.Ben oder nur, wie bei der Kreuzigung, von ferne stehen mu.Bten (20-21). Ja, sie ist in ihrer Liebe mit Christus so sehr eins geworden, da.B von ihr gesagt werden kann: « At postquam dominator venit Dominus, te suscipiens in se ipso » und etwas weiter: « libere habitas in monti– bus sanctis in firmissimo habitaculo gloriae Christi » (18). Ihre Ver– bundenheit mit Christus wird auch dadurch deutlich gekennzeichnet, ,da.B der Verfasser des S.C. Christus durch die Armut sprechen la.Bt (vgl. vor allem 55). In ihr spricht Christus zu den Brüdern. Gerade da– durch wird ihre konigliche Würde im Reiche Christi betont, aber auch, da.B die Armut nicht um ihrer selbst willen erstrebt wird. In beiden Ansprachen an die Herrín Armut (16-22; 56-57) wird ,dieser fundamentalen Tatsache in immer neuen Wendungen Rechnung getragen. Es geht hier in keiner Weise um einen Kult der Armut, sondern allein um Christus. Sehr tief kommt das in der Segensrede der Armut zum Ausdruck, die das ganze Werk abschliefit: « Vere Dominus est vobiscum ... quod desideravi iam teneo, quoniam illis sum coniuncta in terris, qui mihi imaginem repraesentant eius, cui sum desponsata in caelis » ( 64). üe Zu dieser Aussage vgL 2 Ce/ano 55, wo das Schriftwort: « amator factus formae illius » ,(Weish 8, 2) nicht mehr wie im S,C. van Christus, sondern van Franziskus ausgesagt wird. Dcr ganzc Wandel wird deutlich, wenn Celano dann fortfahrt: « ut uxori fortius inhaereret, .ac duo essent in uno spiritu, non solum patrem matremque reliquit, verum etiam universa ·submovit. Proinde castis eam stringit amplexibus, nec ad horam palitur non esse maritus ». Hier ist tatsachlich der Unterschied zwischen S.C. und 2 Celano genau so greifbar wie :zwischen den Dichtern der Hohen und Niecleren Minne!
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