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UNTERSUCHUNGEN ZUM « SACRUM COMMERCIUM B. FRANCISCI » 13 Mit Recht nennt A. v. Corstanje darum die Armut im S.C. « inter– medium zwischen Gott und den Menschen » 39 • Hat sie doch, wie schon der Prolog des S.C. programmatisch erklart, mehr als alle anderen Tugenden die Aufgabe: « in homine locum et rnansionern Deo prae– parare ac ad eun1 eundi et perveniendi viam excellentiorern et expe– ditiorem ostendere » (1). Oder anders ausgedrückt: Sie wird zum Zeichen der Auserwahlung: « Denique signaculum regni caelorum ad signandum electos, quando in caelum abiit, tibi reliquit, ut quicumque ad regnum suspirat acter– num, ad te veniat, a te petat, per te introeat, quia nisi signatus sit sig– naculo tuo, ad regnum quisque intrare non potest » (21; vgl. 33, 34, 65). Wer ihr verbunden ist, dem ist sie die « vera regni caelorum investi– tio » (3; vgl. 2) und eine « futurae beatitudinis quaedam praelibatio sancta» (3). Wer die Armut aber verachtet und verwirft, verwirkt das Heil; darum sagt ihr der Herr: « Non enim abiecerunt te, sed me » (52). Klarer und deutlicher lafü sich die Funktion der Armut im Heilswerk Gottes und der durch sie erfolgende Austausch zwischen Gott und Mensch nicht darstellen 40 • Es ist wirklich so, « daE man in und durch die Armut zu dem auserw~ihlten Volk gehort, mit dem der Herr einen neuen und ewigen Bund geschlossen hat »,i 1 • Das Zeichen für diese Zugehorigkeit ist der Bund, den der Christ mit der Armut eingeht (vgl. 37). Der Titel unserer Schrift: Sacrum commercium ist also sehr schwer in eine1n Wort einzufangen. Auf jeden Fall wird er dem emi– nent theologischen Anliegen des Werkes gerecht werden müssen. Es gibt dafür wohl keine bessere übertragung als : « Der heilige Bund des seligen Franziskus mit der Herrín Armut », wenn man dabei das Wort « Bund » in seiner heilsgeschichtlichen Fülle auffafü. In diesem Bund ist die Armut die Vermittlerin der Heilsgüter, die Gott in sei– nem ewigen Plan durch Erschaffung und Erlosung der Menschen be– reitgestellt hat. In ihr gewinnt Gott den Menschen und der Mensch Gott 42 • Nicht zufallig eroffnet darum der Verfasser seine Schrift mit einer Meditation über das Herrenwort: « Beati pauperes spiritu, quo- 3D Het hcilig liefdeverbond, 45. ,io Von hicr aus erkUirt sich auch, warun1 die hcilsbezogene Bedeulung cler Annut durch das ganzc S.C. hindurch betont wird: « si salulis consilium declero eis » (14); « et salví erimus » (16); « sanaba vos» (51); « salutare do vobis consiliutn » (54); <( verba vitae locuta est ad eos » (64). 1l Vgl. VAN CoRSTANJE, Het heilig liefdeverbond, 42. 12 In cliesem Sinne hat Franziskus selbst in einer lvlalmung an die Brüder formuliert: « Nichil ergo ele vobis retincatis vobis, ut tolos vos recipiat, qui se vobis exhibet totum » (Epístola ad capitulum, n.2 ; Analekten, 60, Opuscula, 103). Trefl'encler lief.,c sich die « dispensatio paupcrtatis » und das « salutare co1nmcrcium )> wohl nicht zusain1nenfassen. Was cler gelehrte Verfasser des S.C. mil Ausclrücken cler Vfücrtheologie wiedergibt, ist der Sache nach im schlichten Wort eles Heiligen clurchaus enthalten. MMP I - 4

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