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UNTERSUCHUNGEN ZUM « SACRUM COMMERCIUM B. FRANCISCI » 5 zeit und Johannes von Parma als Verfasser des S.C. aus. Nun ist aber ersteres schon irn gleichen Jahrhundert bezeugt, letzteres aber erst im ausgehenden 14. Jahrhundert, dazu noch von einer auch sonst nicht imrner zuverlassigen Quelle; deshalb scheint es angebrachter zu sein, zunachst an der früher bezeugten Jahreszahl 1227 festzuhalten und die Verfasserschaft des J ohannes von Parrna aufzugeben als um– gekehrt, wie es bisher meistens geschehen ist 14 • Andere Handschriften aus spaterer Zeít nennen andere Verfasser: so die in der Franziskusforschung viel beachtete Hs.Canonic.Miscell. 525 der Bodleiana zu Oxford, die 1384-1385 geschrieben wurde und ebenfalls den Vermerk « Actum est » bringt, aber den hl. Antonius von Padua als Verfasser bezeichnet 15 • Die Handschrift von Dorsten aus dem Jahre 1507 notiert, sicher unabhangig von der soeben genannten: « Incipit commercium paupertatis editum a sancto Anthonio de Padua ordinis fratrum minorurn in loco sacro Alverna » (S.18). Sie wei.B, also auch urn den Entstehungsort! Wenn man nun die zahlreichen Schrifttexte betrachtet, die in den wenigen Kapiteln des S.C. ver– wandt sind, mochte man geneigt sein, den hl. Antonius, den Gre– gor IX. wegen seiner Schriftkenntnisse « arca testamenti » nannte 16 ,. als rnoglichen Verfasser in Anspruch zu nehmen; dem widerspricht aber die Tatsache, da.& au.&er den beiden spaten Handschriften, de– ren Angaben zudem unkontrollierbar sind, kein au.&eres Zeugnis auf Antonius hinweist. Auch dürfte Aufbau und Inhalt eles S.C. elem son– stigen echten Schrifttum des hl. Antonius nicht entsprechen 17 • Ganz sicher finden sich in seinen Schriften keine Spuren der spezifischen Arrnutsauffassung eles S.C.18. Somit erscheint die Angabe der beiden Handschriften als unannehmbar. Das Gleiche gilt von einer Florentiner Handschrift aus dern be– ginnenden 16. Jahrhundert, die das S.C. in italienischer übersetzung enthalt und es im Jahre 1227 von Crescentius von Iesi, dem spateren sechsten Generalminister des Orden (1244-1247), verfa.&t sein la.Bt (S.30). 14 Mit dieser Darlegung clürfte es sich erübrigen, im einzelnen aufzuzahlen, wer jeweils welche Ansicht vertreten hat, da alle neueren Auffassungen entweder auf die Angabe der Chronik oder auf die Hypothese eles Ecluard cl'Alenc;on zurückgehen, cler zudem selbst von einer « coniectura » spricht (S.X uncl XI). 16 Allerclings fügte cler Schreiber dieser Hanclschrift mit eigener Hancl diese Noti,; am Rancie ein (vgl. S.19). Es ist also nicht zu erweisen, ob er sie seiner Vorlage entnommen oder anderswo gefunden oder rein erfunden hat. 1 6 S. CLASEN, O.F,M., Lehrer des Evangeliums. Ausgewahlte Texte aus den Precligten des hl. Antonius von Padua (Franziskanische Quellenschriften, 4), Werl/Westf. 1954, 25. - Dort finclen sich auch wertvolle Angaben üb 7 r die Schriftkenntnissc eles hl. Kirchenlehrers. 1 7 Vgl. S. CLASEN, Die Schriften des h/. Antonius von Padua, in Wiss.Weish. 13(1950) Jtlll-US. '" Vgl. CLASEN, Lehrer des Evangeliums, 262-266.

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