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wissen 15 , und Leopoldo Cano, Verfass,er der „Pasionaria", wurde von den Armen geliebt und von den Bürgern verwünscht 16 • Euge– nio Selles, der größte Realist unter den Dramatikern seiner Zeit, zeichnete in „Las Vengadoras" und „El Nudo Gordiano" die sozi– alen Wirr,en, und Joaqu:!n Dicenta, für den ,es nur böse Reiche und gute Arme gab, err,eichte den Höhepunkt s,eines Schaffens. Von einer höheren Warte aus behandelte in den „Episodios Nacionales" der große Benito Pe,rez Gald6s verwandte Themen. Soziale Geseygebung Die sozialen Wirren währ,end der politischen Anarchie der Repu– blik zwangen die spanische Regierung zu wirksamen Maßnahmen 17 • 1871 wurde im Parlament die Frage g,estellt, ob die Internationale eine Körperschaft privaten Rechts und damit der Legislative ent– zogen sei; das Kabinett beantwortete sie mit dem Verbot der Inter– nationale. GLeichzeitig aber stimmten aUe politischen Richtungen darin überein, daß unverzüglich eine soziale Gese§gebung zu schaff,en sei. Am 24. Juli 1873 wurden die ersten Arbeits- und Arbeitsschu§gese§e ,erlass·en: Kinderarbeit in Fabriken, Hütten und Bergwerken sowie Kindernachtarbeit wurde verboten, sonstige Kinderarbeit auf fünf Stunden beschränkt, im übrigen eine acht– undvierzigstündige Arbeitszeit verfügt und Schulzwang, Werks– betreuung, Schiedsgerichtsbarkeit und Strafen für Arbeitgeber ein– geführt. Der entscheidende Schritt zu weiteren Maßnahmen war 15 ibd. S. 30. 16 ibd. S. 31 ff. 17 Natürlich wurde die Lösung der sozialen Frage auch durch die Privatinitiative vieler Arbeitgeber vorangetrieben. Die Ge,sellschaft Duro & Co. (Felguera, Asturien) wollte schon vor 1880 die Gewinnbeteiligung einführen, mußte ihren Pl<an aber balid a,uf,geben. Der Marques de Comillas haute ffü seinen Be,rgwerks– betrieb Arbeiterwohnungen. Ebenso gewährte die Real Compafifa Asturiana ihren Arbeitern freie Wohnung. Schon vor den Plänen und Gesel}en der Kom– mission hatte man sich besonders in Katalonien um einen Interessenausgleich bemüht. Es fanden sich schon interessante Beispiele von Unterstüt,ungs- und Darlehenskassen. Die Witwe Don Jose Tobras verdient Erwähnung. Das Grund– kapital ihrer Kassen wurde von der Gründerin gestellt, und die Renten konnten nicht unter 30 pts. und nicht über 60 pts. liegen. Die Montepfos waren gleich– zeitig Kranken- und Altersrentenbanken; das Grundkapital wurde zu je .50 °/o von Beiträgen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer gebildet. Die CompaiHa Transatlantica zu Barcelona unter dem Präsidium des Marques de Comillas er– warb sich besondere Verdienste: sie gewährte Krankengelder, kostenlose haus– ärztliche Betreuung, Renten, Stipendien, Gemeinschaftsverpflegung; ebenfalls betrieb sie eine Maschinenschlosser- und Gewerbeschule. In Bilhao entwickelte sich eine ähnliche Privatinitiative. Besondere Erwähnung verdienen die Knapp– schaftskrankenhäuser in Triano, die 1880 gegründet wurden. In Madrid entstand 187.5 eine Fürsorgegesellschaft. Vgl. Marvaud a. a. 0. S. 187 ff. 93

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