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sich bei einem bestimmten geistigen Tiefstand ganz von selber er– gibt. Regierungsdiktatur ist Gegendiktatiur, Verteidigung der Ord– nung gegen die Kräfte der Zerstörung, und Revolutionen sind ein Finger Gottes, der auf das geistige Niveau der Völker zeigt. Uni– versale Katastrophen werden immer von der Vorsehung geschickt und retten und strafen zug,leich 33 • Es geht nicht einfach darum, zwischen Freiheit und Diktatur zu wählen. ,,Ginge es darum, dann stimmte ich für die Freiheit wie alle hier. Aber das Problem liegt ja so: wir haben nur die Wahl zwischen der Diktatur der Revo– lution und der Diktatur der Regierung ... , zwischen der Diktatur des Dolches und der Diktatur des Säbels. Ich wähle die Diktatur des Säbels - sie ist nobler" 34 • Nur dann, wenn geistige und materielle Interessen sich die Waage halten, kann die Gesellschaft gesund sein, ähnlich wie der Mensch nur gesund sein kann, wenn Geist und Stoff organisch zusammen– wirken 35 • Es gibt zwei große Geschichtskräfte: Gott auf der einen und den gefallenen Menschen mit seiner Freiheit, die zum Bösen neigt, auf der anderen Seite; und diese Kräfte führen den Kampf zwischen Gut und Böse in der Geschichte 36 • Einen entscheidenden Wendepunkt in diesem Kampf bedeutet die Stiftung des Christentums; die heidnischen Gesellschaften sind von den christlichen mit ihrer ,dreifachen Einstufung des Menschen in einen Bereich persönlicher, kirchlicher und staatlicher Autorität grundsäijlich unterschieden. Wenn im Geschichtskampf das Böse über das Gute zu siegen drnht, dann greift Gott ein. Oft schaut er nur zu, und es gibt eine Kraft, die er zur Erhaltung des Gleich– gewichts eingeseijt hat: das Gebet. ,,Ich glaube, Beter tun mehr für die Welt als Kämpfer, und auf der Erde wird es immer schlim– mer, weil es mehr Schlachten als Gebete giibt ... Der Friede der Gesellschaft bedarf eines gewissen Gleichgewichts . . . zwischen vita activa und vita contemplativa ... Wenn die Evde nur einen Tag lang kein Gebet zum Himmel schickte, dann wäre, glaube ich, dieser Tag ... der leijte des Weltalls" 37 • /{ritik arn Liberalismus und Sozialismus Das übernatürliche nennt Donoso die Atmorsphäre des Natür– lichen; in der natürlichen Ordnung der Politik muß nach ihm die gleiche Harmonie herrschen wie in der übernatüdichen Ordnung 83 ibd. II, S. 193. a 4 ibd. II, S. 203 f. 35 ibd. II, S. 327. 86 ibd. II, S. 112. a 7 ibd. S. 227. Vgl. S. 112, 215. 62
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