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ten Genossenschaften und Landwirtschaftsbanken gründen 82 • Im. übrig-en set,t sich Mella für die Gründung von Standesgewerkschaf– ten ein 83 • Denn die sozialistischen Gewerkschaften bewahren zwar die äußere Form der alten Zünfte, aber diese Form „ist mit genau der entgegengeset,ten Substanz gefüllt, die auf organisierte Anar– chie" hinzielt 8 4. Die „integrale Gewerkschaft" muß ein Abglanz der Harmonie der verschiedenen Rangträger innerhalb des gleichen Arbeitszweiges sein; diese Theorie steht in engstem Zusammenhang mit der der integralen Arbeit. Die integralen Gewerkschaften müs– sen sich jeweils in Gemeinde und Landschaft konstituieren und schließlich in den Cortes vertreten sein 85 • Am intensivsten hat sich Mella mit dem ökonomischen Aspekt der Arbeiterfrage befaßt, aber gerade das ist der schwächste Punkt seines Systems. Er geht von der Theorie der integralen Arbeit und des Eigentums aus, die oben dargelegt wurde. In diesem Zusam– menhang ist sein Güterverteilungsprogramm wichtiger. Er ist längst nicht mehr der Zuschauer von 1889; im Jahre 1922 bedient er sich dreier moderner Mittel, der Rede, der Presse und der Ban– ken, um der Gesellschaft ihren Reichtum zurückzugewinnen. Es ist das Ziel seines großen sozialen Feldzugs, ,,den Reichtum ... der Habsucht und dem Egoismus zu entreißen, um ihn in die groß– herzigen Hände der Caritas zu legen. Denn wenn der Besi1, nicht die Pflichten der Liebe erfüllt, dann verschlingen ihn ... über kurz oder lang die Revolutionen" 86 • Mit Almosen allein ist es nicht ge– tan; geistige und sittliche Bildung der Jugend tut not. ,,Wenn die Nächstenliebe von den Stufen des Luxus, des Glanzes und der Mode herabsteigt und sich den Nöten des Volkes beugt ... , dann werden beide Bereiche mit dem Band der Brüderlichkeit verbun– den" 87 • Und so wird am Ende die wirtschaftliche Lösung der Ar– beiterfrage zu einem eminent christlichen Anliegen Mellas. Sonstige Bemühungen Übrigens hat sich die katholische Sozialarbeit in Spanien keines– wegs in traditionalistischen Lehren erschöpft. Unabhängig davon gab es vor und nach den Enzykliken eine breite soziale Bewegung 8 2 ibd. XXV, S. 175, 174. 88 ibd. XXIV, S. 96. Damit kommt er auch deutschen Bestrebungen recht nahe. Vgl. J. Höffner: .Die deutschen Katholiken und die soziale Frage im 19. Jahr– hundert", Paderborn 1954, S. 34. 84 ibd. XXIV, S. 96 f. 85 ibd. XXII, S. 338 f. 86 ibd. XXV, S. 77 f. 87 ibd. XXV, S. 79. 104

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