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83 Nr. 106 1. Franziskus erkannte auf göttliche Eingebung hin, dass er gesandt sei, die Menschen zu einem neuen Leben zu führen. 2. Darum hat er eine neue Form evangelischen Lebens erweckt, indem er in der Welt geblieben ist, obwohl er nicht mehr von der Welt war. Er wollte, dass auch seine Brüdergemeinschaft unter den Menschen lebe und wirke und so in Tat und Wort Zeugnis gebe für die frohe Botschaft von der evangelischen Umkehr. 3. Wir haben die gleiche Sendung erhalten. Deshalb wollen wir mitten in der Welt leben, um als Sauerteig im Sinn des Evangeliums zu wirken, damit die Menschen sehen, wie wir im Geist der Seligpreisungen als Brüder miteinander leben, und an unserer Lebensweise spüren, dass das Reich Gottes unter ihnen schon begonnen hat. 4. So werden wir in der Welt gegenwärtig sein, um dem lebendigen Gott in Liebe, Demut und franziskanischer Freude zu dienen als Friedensstifter und zum Wohl der Welt und der Kirche. Nr. 107 1. Frieden und Heil, wie Franziskus sie verstanden hat, wollen wir nicht bloß im Munde führen, sondern auch durch Initiativen brüderlicher Liebe verbreiten. 2. In dieser Gesinnung bemühen wir uns, jene, die durch Hass, Neid und verschiedene Weltanschauungen, durch Unterschiede in Klasse, Rasse, Religion und Nationalität entzweit sind, im Stil des Evangeliums zu einem friedlichen und dauerhaften Zusammenleben zu bewegen. 3. Wir fördern die Achtung vor der Würde und den Rechten der Personen, vor allem der Armen und Ausgegrenzten. 4. Daher arbeiten wir eifrig mit jenen regionalen und internationalen Initiativen und Organisationen zusammen, die sich rechtmäßig für die Einigung der Menschheitsfamilie, für weltweite Gerechtigkeit und den Frieden einsetzen. Nr. 108 1. Wir wollen vor allem auf die Vorsehung des himmlischen Vaters vertrauen, voll Hoffnung und franziskanischer Freude durch die Welt gehen und so unsere Zeitgenossen in ihrer Zuversicht bestärken. 2. Befreit von eitlen Sorgen der gegenwärtigen Zeit und als Mitarbeiter der göttlichen Vorsehung, fühlen wir uns verpflichtet, den Nöten der Armen zu Hilfe zu kommen.

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