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70 8. Orientieren wir uns an der Soziallehre der Kirche, und bemühen wir uns, dass die Würde der Arbeiter und der Arbeit geschützt werde. Und seien wir besonders um jene besorgt, die keine Arbeit finden können. Nr. 79 1. Die Arbeit ist das grundlegende Mittel für unseren Lebensunterhalt und für die Ausübung der Nächstenliebe. 2. Deswegen möge jeder von uns seine Talente, die er von Gott erhalten hat, Frucht bringen lassen. Jeder soll seinem Alter und seiner Gesundheit entsprechend seine Kräfte voll und freudig einsetzen zum Wohl der Gemeinschaft und aus Solidarität mit den Armen, mit denen wir die Früchte unserer Arbeit gerne teilen. 3. Die Arbeit der einzelnen Brüder sei Ausdruck der ganzen Gemeinschaft und zeige deren grundsätzliche Zustimmung. Darum sollen die Brüder ihre Tätigkeiten nach einer angemessenen Beratung in der Gemeinschaft und mit dem Segen des Gehorsams übernehmen und erledigen, so dass im Hintergrund ihrer Arbeit immer der Auftrag der ganzen Bruderschaft aufscheint. 4. Die Brüder sollen sich ihre Arbeit nicht wie einen Besitz aneignen, sondern sich ihr widmen in Offenheit gegenüber den Bedürfnissen der örtlichen Gemeinschaft, der Provinz und des Ordens, und immer bereit zum Ortswechsel. Nr. 80 1. Hüten wir uns, in der Arbeit einen letzten Sinn zu sehen oder ihr in ungeordneter Weise zu verfallen, damit in uns der Geist des Gebetes und der Hingabe nicht erlösche, dem alle anderen Dinge dienen müssen. 2. Meiden wir also eine allzu große Betriebsamkeit, welche die Verbindung mit Gott gefährdet, uns die Orientierung nimmt, am brüderlichen Leben hindert und die ständige Fortbildung hemmt. 3. Ähnlich wie Franziskus achten wir aufmerksam auf die Mahnung des Apostels: «Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen» (2 Thess 3,10). Vermeiden wir also die Trägheit, welche die Arbeit der anderen ausnutzt, Lauheit im geistlichen Leben erzeugt und uns im Acker Gottes müßig macht. 4. Richten wir deswegen in Liebe unsere Absichten und Kräfte auf Gott, und bieten wir, indem wir uns in der Eucharistiefeier mit dem Opfer Christi verbinden, dem Vater die Mühen und die Früchte unserer täglichen Arbeit an.

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