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62 Artikel II Die Armut bezüglich Güter und Geld Nr. 66 1. Die Armut, die wir gelobt haben, wollen wir beobachten in der Gesinnung des heiligen Franziskus, der gesagt hat: «Die Brüder sollen sich nichts aneignen, weder Haus noch Ort noch irgend eine andere Sache» (BR 6,1). 2. Wir verwenden die irdischen Güter für die Erfordernisse des Lebensunterhaltes, des Apostolates und der Nächstenliebe, vor allem zu den Armen. 3. Wie Pilger und Fremde in dieser Welt, unterwegs zum Land der Lebenden, dienen wir dem Herrn in Armut und Demut. Nr. 67 1. Als Söhne des ewigen Vaters wollen wir alle ängstliche Sorge ablegen, auf die Vorsehung Gottes vertrauen und uns seiner grenzenlosen Güte überlassen. 2. Legen wir also keine übermäßigen Vorräte an, nicht einmal bei den Lebensmitteln. 3. Was für das Leben und das Apostolat an Mitteln und Hilfen nötig ist, wollen wir in erster Linie durch unsere eigene Arbeit erwerben. 4. Fehlen uns diese dennoch, dürfen wir nach den Bestimmungen der Gesamtkirche und der Teilkirche vertrauensvoll zum Tisch des Herrn Zuflucht nehmen. Während wir die Menschen um Almosen bitten, wollen wir ihnen in franziskanischer Freude als arme mindere Brüder begegnen. Nr. 68 1. Es war das besondere Charisma des heiligen Franziskus, die Armut und Niedrigkeit in der Kirche darzustellen. Darum hat er den Seinen befohlen, auf keine Weise Geld anzunehmen, insofern es Zeichen von Reichtum und eine Verlockung zur Habgier und zur Herrschaft in der Welt ist. 2. Nachdem jedoch wegen der veränderten Lebensbedingungen der Geldgebrauch notwendig geworden ist, sollen die Brüder, um die Absicht des seraphischen Vaters zu verwirklichen, Geld nur insoweit gebrauchen, als es das übliche Zahlungsmittel und eine Notwendigkeit des sozialen Lebens auch für die Armen ist. Man halte sich dabei an die Vorschriften unseres Eigenrechts.

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