BCCAP000000000000013ELEC
57 5. Als Jünger Christi, wenn auch schwach und armselig, wollen wir uns so dem Gebet widmen, dass Menschen, die aufrichtig den Herrn suchen, sich angezogen fühlen, mit uns zu beten. 6. Pflegen und fördern wir im Volk Gottes den Geist des Gebetes, besonders des inneren. Dies war von Anfang an das Charisma unseres Ordens und, wie die Geschichte zeigt, immer auch der Keim echter Erneuerung. Darum bemühen wir uns eifrig, die Kunst des Betens zu lernen und sie anderen weiterzugeben. 7. Mit einfacher Methode zum Gebet und zur Erfahrung Gottes anzuleiten soll unser apostolisches Wirken kennzeichnen. Dem kommt es sehr entgegen, wenn unsere Klöster echte Schulen des Gebetes sind. Nr. 56 1. Zur steten Erneuerung unseres Ordenslebens sollen alle Brüder jährlich an geistlichen Exerzitien teilnehmen. Es gebe auch noch andere Zeiten der Besinnung. 2. Daher sollen die Oberen dafür sorgen, dass jeder Bruder, auch wenn er außerhalb eines Ordenshauses wohnt, die nötige Zeit und Gelegenheit für solche Übungen erhält. Nr. 57 1. Jede Brüdergemeinschaft muss wahrhaft eine betende Gemeinschaft sein. In diesem Sinn lege man in allen Ordensbezirken größten Wert darauf, die einzelnen Brüder und die Gemeinschaften selbst unter Anwendung geeigneter Mittel zum Geist und zur Praxis des Gebets hinzuführen. 2. Dazu ist es hilfreich, wenn sich in einem Ordensbezirk oder für mehrere Ordensbezirke zusammen eine Brüdergemeinschaft bildet, die zurückgezogen lebt und sich hauptsächlich der Kontemplation widmet. Die Brüder, die gemäß den vielfältigen Gnadengaben Gottes eine solche Gemeinschaft bilden, sollen mit ihrer Provinz verbunden bleiben und beherzigen, was der heilige Franziskus für jene geschrieben hat, die «eine Zeit lang zu dritt oder viert gottverbunden in Einsiedeleien verweilen wollen» (REins 1). 3. Diese Häuser des Gebets seien offen für alle anderen Brüder, die wünschen, zu gewissen Zeiten dort zu verweilen, um sich intensiver dem Gebet und dem Leben mit Gott widmen zu können, wie es ihnen der Herr eingibt. Nr. 58 1. Das Schweigen, der treue Hüter des Geistes der Innerlichkeit, ist im gemeinschaftlichen Leben ein Erfordernis der Liebe. Zum Schutz von Gebet, Studium und Besinnung werde es in allen unseren Gemeinschaften geschätzt und geübt.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NDA3MTIz