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56 ist nämlich nichts anderes als mit dem Herzen zu Gott sprechen. Deshalb betet der nicht wirklich, der bloß mit dem Munde zu Gott spricht. So möge jeder sich um das innere oder kontemplative Gebet bemühen und nach der Lehre Jesu Christi, unseres besten Meisters, darauf bedacht sein, den ewigen Vater im Geist und in der Wahrheit anzubeten. Eifrig strebe jeder danach, mehr den Geist zu erleuchten und das Gemüt zu entflammen als viele Worte zu machen. 3. Dieses bewährte innere Gebet geleitet uns zum Geist der wahren Anbetung, verbindet uns in inniger Gemeinschaft mit Christus und lässt die heilige Liturgie im geistlichen Leben immer wirksamer werden. 4. Damit der Geist des Gebetes in uns nie erkalte, sondern immer mehr erglühe, müssen wir uns ein Leben lang täglich darin üben. 5. Die Minister, die Guardiane und alle anderen, denen die Sorge für das geistliche Leben anvertraut ist, mögen sich darum kümmern, dass alle Brüder das innere Gebet kennen und darin Fortschritte machen. 6. Den Geist des Gebetes wie auch das Gebet selbst sollen die Brüder aus den echten Quellen christlicher und franziskanischer Spiritualität schöpfen, um die erhabene Kenntnis Jesu Christi zu erwerben. Nr. 55 1. Der Geist des Gebetes und ein Leben aus dem Gebet müssen wirklich den ersten Platz einnehmen in den Brüdergemeinschaften und bei den einzelnen Brüdern, wo immer sie auch weilen. So fordern es das Wort und Beispiel des heiligen Franziskus und die authentische Überlieferung unseres Kapuzinerordens. 2. Es ist wichtig, das Gewissen der Brüder dahingehend zu bilden, dass sie das persönliche Beten für lebensnotwendig erachten. Jeder Bruder, wo immer er sich aufhält, nehme sich täglich für das innere Gebet genügend Zeit, etwa eine volle Stunde. 3. Die Provinz- und Hauskapitel mögen dafür Sorge tragen, dass allen Brüdern diese nötige Zeit zum inneren Gebet zur Verfügung steht, sei es gemeinsam oder für sich allein. 23 4. Die örtliche Brüdergemeinschaft gebe sich in den Hauskapiteln Rechenschaft über das gemeinschaftliche und das persönliche Gebet der Brüder. Die Brüder und wegen ihrer pastoralen Verantwortung vor allem die Guardiane sollen sich füreinander verantwortlich fühlen und einander zum Gebet ermuntern. 23 Verordnung 3/3.

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