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55 empfangene Jungfrau, Tochter und Magd des Vaters, Mutter des Sohnes und Braut des Heiligen Geistes, die, wie Franziskus sagt, zur Kirche geworden ist. Ihre Verehrung wollen wir im Volk fördern, ist sie doch unsere Mutter und Fürsprecherin, Patronin unseres Ordens, die ihren Sohn in der Armut und im Leiden begleitet hat. Wie die Erfahrung lehrt, ist sie ein Weg, auf dem wir den Geist des armen und gekreuzigten Christus erlangen können. 7. Nach alter Tradition verehren wir auch den heiligen Josef, den treuen Bräutigam der Jungfrau Maria, den Hüter des Erlösers und demütigen Arbeiter. 8. Der heilige Franziskus ist das Vorbild der Minderen Brüder. Darum pflegen und fördern wir je nach den örtlichen Gewohnheiten seine Verehrung. Ebenso verehren wir auch die heilige Klara und die anderen Heiligen, besonders die aus unserem Orden. Dabei achten wir darauf, dass diese Verehrung dem Geist der heiligen Liturgie entspricht. Nr. 53 1. In der Liturgie kommt Gott selbst uns mit seinem Wort entgegen und spricht zu uns. Indem wir mit seinen eigenen, der Heiligen Schrift entnommenen Worten beten, antworten wir ihm mit vertrauensvoller Offenheit des Herzens. 2. Da unser Ordensleben auf dem Wort Gottes gründet und darauf aufbaut, machen wir uns nach dem Beispiel des heiligen Franziskus mit ihm immer mehr vertraut. So schreiten wir in der Erfahrung Gottes voran und machen das Evangelium für Kirche und Welt sichtbar. 3. Widmen wir also der betenden Lesung der Heiligen Schrift jeden Tag genug Zeit, und nähren wir die wahre Frömmigkeit auch mit anderen geistlichen Büchern. 4. Nähren wir unser evangelisches Leben ebenso auch gemeinschaftlich, indem wir uns Zeit nehmen für das Schriftgespräch, um uns vom Anruf Gottes treffen zu lassen. 5. Damit wir stets vor Augen haben, welchen Lebensweg wir in der Profess versprochen haben, soll sich jeder Ordensbezirk Bestimmungen geben über das Vorlesen der Heiligen Schrift, der Regel, des Testamentes und der Konstitutionen sowie über die gemeinsame Erneuerung der Profess. Nr. 54 1. Bewahren und pflegen wir jenen Geist der Kontemplation, der im Leben des heiligen Franziskus und unserer Vorfahren aufstrahlt. Diesem Geist wollen wir darum einen bedeutenden Platz einräumen und das innere Gebet pflegen. 2. Das innere Gebet ist die geistliche Lehrmeisterin der Brüder. Darum pflegen sie, wenn sie wirklich geisterfüllte Minderbrüder sind, unablässig das Gebet, vor allem das innere. Beten

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