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132 Nr. 188 1. Als der heilige Franziskus dem Tod nahe war, segnete er im Namen der heiligsten Dreifaltigkeit all jene, welche die Regel aufrichtig befolgen. So lasst uns alle Nachlässigkeit ablegen und mit glühender Liebe nach der evangelischen Vollkommenheit streben, die uns die Regel und unser Orden vor Augen stellen. 2. Liebe Brüder, rufen wir uns ins Gedächtnis, was der Seraphische Vater beim Kapitel den Brüdern gepredigt hat: «Großes haben wir dem Herrn versprochen, aber Größeres ist uns von Gott versprochen» (2 Cel 191,9: FQ 403). Bemühen wir uns also darum, diese Konstitutionen und alles, was wir versprochen haben, zu halten, und mit brennendem Verlangen nach dem zu streben, was uns verheißen ist – mit der Hilfe Marias, der Mutter Gottes und unserer Mutter. 3. Indem wir dies alles erfüllen, richten wir unsere Augen auf unseren Erlöser, damit wir seinen Willen erkennen und ihm mit reinem Herzen zu gefallen trachten. Die Beobachtung der Konstitutionen wird uns helfen, nicht nur die versprochene Regel zu halten, sondern auch das Gesetz Gottes und die evangelischen Räte. Wenn wir den Schwierigkeiten mit der Liebe Jesu Christi begegnen, wird uns überreicher Trost zuteil. Alles werden wir in dem vermögen, der uns Kraft gibt; denn zu all dem wird uns jener das Verstehen schenken, der die Weisheit Gottes ist und allen reichlich gibt. Nr. 189 1. Christus ist Licht und Erwartung der Völker, Ziel des Gesetzes, Heil Gottes, Vater der zukünftigen Welt, Wort und Kraft, die alles trägt, und unsere Hoffnung; in ihm ist alles möglich, alles liebenswert und leicht. Er kennt unsere Gebrechlichkeit. Er wird uns nicht nur die Kraft schenken, seine Gebote und Räte zu erfüllen, sondern über uns auch seine himmlischen Gaben in so reichem Maße ausgießen, dass wir über alle Hindernisse hinweg ihm großmütig nachfolgen und ihn nachahmen können wie Pilger, die sich der sichtbaren Güter bedienen und die ewigen ersehnen. 2. Auf Christus also sei all unser Denken, Betrachten und Nachfolgen gerichtet. Er ist Gott und Mensch, wahres Licht und Widerschein der Herrlichkeit, Glanz des ewigen Lichtes, Spiegel ohne Makel, Abbild der göttlichen Güte, vom Vater eingesetzt zum Richter, Gesetzgeber und Heil der Menschen. Ihn haben der Vater und der Heilige Geist bezeugt; in ihm sind unsere Verdienste, die Beispiele des Lebens, die Hilfen und Belohnungen, da er für uns zur Weisheit und Gerechtigkeit geworden ist. 3. Ja, Christus, der mit dem Vater und dem Heiligen Geist als der gleichewige, wesensgleiche, gleichrangige und eine Gott lebt und herrscht: ihm sei immerdar Lob, Ehre und Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen.

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