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125 KAPITEL XII DIE VERKÜNDIGUNG DES EVANGELIUMS UND DAS LEBEN AUS DEM GLAUBEN Artikel I Unser Einsatz für das Evangelium Nr. 175 1. Jesus Christus ist die Frohe Botschaft Gottes und zugleich ihr erster und höchster Verkünder. Er hat die Apostel gesandt, allen Völkern das Evangelium zu verkünden, und die Kirche als universales Sakrament des Heils bestellt. Darum ist die Kirche von ihrem Wesen her missionarisch. 2. Vom Heiligen Geist belebt, pilgert die Kirche als Gemeinschaft des Glaubens und der Liebe durch die Zeiten. In ihr sind alle Getauften und in besonderer Weise die Ordensleute kraft ihrer speziellen Weihe zur Gnade berufen, das Evangelium zu verkünden und so den Auftrag des Herrn zu erfüllen. 3. Aus göttlicher Eingebung hat der heilige Franziskus in seiner Zeit durch das Beispiel seines Lebens und durch die Ausstrahlung seiner Regel den missionarischen Geist erneuert. 4. Seine Gemeinschaft, die im Mindersein und Unterwegssein lebte, gab der Kirche neuen Antrieb zur missionarischen Tätigkeit. So werden das Evangelium und das Kommen des Reiches Gottes verkündet, der Mensch selbst gewandelt und eine neue Welt in Gerechtigkeit und Frieden geschaffen. 5. Daher macht sich unser Orden die Aufgabe der Evangelisierung zu eigen, die der ganzen Kirche aufgetragen ist. Er schätzt die missionarische Tätigkeit und übernimmt sie als eine seiner vordringlichsten apostolischen Verpflichtungen, um zur Erneuerung und zum Aufbau des Leibes Christi beizutragen. Nr. 176 1. In unserer apostolischen Brüdergemeinschaft sind wir alle berufen, die Frohe Botschaft des Heils jenen zu bringen, die nicht an Christus glauben, unabhängig davon in welchem Kontinent oder in welchem Gebiet sie sich befinden; deswegen betrachten wir uns alle als Missionare. 2. Neben dem allgemeinen missionarischen Bemühen in den christlichen Gemeinden, welche in der Lage sind, das evangelische Zeugnis in die Gesellschaft hineinzutragen, anerkennen wir die besondere Lage jener Brüder, die gewöhnlich Missionare genannt