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123 Instinkte zu verfallen, wird die gottgeweihte Keuschheit zu einer Erfahrung der Freude und Freiheit. 5. Wir alle, besonders die Minister und Guardiane, wollen daran denken, dass gegenseitige Liebe und die brüderliche Aufmerksamkeit füreinander eine ausgezeichnete Hilfe für die Keuschheit sind. 6. Eine echte Brüderlichkeit, die heiter und offen für andere ist, erleichtert jedem die natürliche Entfaltung des Gemütslebens. Der Einsatz für die Brüder erfordert den ständigen Verzicht auf die Eigenliebe und verlangt die Hingabe an die anderen. Dies ermöglicht echte und tiefe Freundschaften, die zu einem erfüllten Gefühlsleben viel beitragen. 7. Im Wissen um die menschliche Schwachheit wollen wir Gelegenheiten und Verhaltensweisen meiden, die gefährlich sind oder unsere Keuschheit zweideutig erscheinen lassen und Verdacht erregen können. Im affektiven und sexuellen Bereich verletzt mangelnder Respekt für die anderen die Keuschheit, verrät das Vertrauen, ist Missbrauch der Macht und kann auch die Würde des anderen schwer verletzen. In derartigen Fällen, die immer zu überprüfen sind, sollen die Minister und die Guardiane mit Klugheit und Entschiedenheit eingreifen. 8. Über die Disziplin der Sinne und des Herzens hinaus wollen wir in Demut und Buße leben, frohgemut ausdauernder Arbeit nachgehen und auch andere Mittel anwenden, die der geistigen und leiblichen Gesundheit nützen. Nr. 173 1. Ergriffen von der Liebe zu Gott und den Menschen, ja zu allen Geschöpfen, ist Franziskus allen Bruder und Freund. Einer seiner herausragenden Charakterzüge ist der Reichtum seiner Gefühle und seine Fähigkeit, diese zum Ausdruck zu bringen. 2. Überaus edel und freundlich, voll Staunen vor allem Guten und Schönen, wünscht er, dass seine Brüder frohe Sänger der Umkehr und Buße sind, ganz erfüllt von Frieden und umfassender, geradezu kosmischer Geschwisterlichkeit. 3. Aus der Quelle der dreifaltigen Liebe schöpfend, entfalten auch wir die Fähigkeit zu einer alles umfassenden Liebe. Lieben wir alle Menschen in Christus, und versuchen wir auf brüderliche und freundschaftliche Weise, sie zur Teilhabe am Reich Gottes zu führen. 4. Nach dem Beispiel der edlen Zuneigung des Bruders Franziskus zu Schwester Klara zeichne sich unser Verhalten zu Frauen durch Höflichkeit, Ehrfurcht und Sinn für Gerechtigkeit aus, so dass wir ihre Würde und ihre Sendung in Gesellschaft und Kirche fördern.

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