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119 Artikel II Der aus Liebe geübte Gehorsam der Brüder Nr. 165 1. Unser Herr Jesus hat sein ganzes Leben hindurch seinen Willen in den Willen des Vaters gelegt. Die Brüder folgen seinen Spuren und bieten Gott im Gelübde des Gehorsams ihren Willen gleichsam als Opfer ihrer selbst an. Sie gestalten ihr Leben nach dem heilbringenden Willen Gottes, den sie über alles lieben, und stellen sich in den Dienst der Kirche. 2. Darüber hinaus entdecken sie durch ihr Leben in Gehorsam gemeinsam mit der Brüdergemeinschaft mit größerer Sicherheit den Willen Gottes, spiegeln die Einheit der drei göttlichen Personen und stärken so die Verbindung unter den Brüdern. 3. In jenem Geist der Großherzigkeit, in dem sie bereitwillig die evangelischen Räte gelobt haben, sollen sie im Glauben und in der Liebe zum Willen Gottes den Oberen aktiv und verantwortlich gehorchen. 4. Sie dürfen überzeugt sein, dass die freiwillige Hingabe des eigenen Willens an Gott in hohem Maß die persönliche Vollkommenheit fördert und anderen zum Zeugnis wird für das Reich Gottes. 5. Im Vertrauen auf Christus, der, obwohl er Sohn war, durch Leiden den Gehorsam gelernt hat, sollen die Brüder die Begrenztheit der menschlichen Vermittlung des göttlichen Willens annehmen. Im Wissen, dass das Kreuz der Beweis der größten Liebe ist, welche die Selbsthingabe verlangt, mögen sie in brüderlicher Verbundenheit ausharren. Auf diese Weise leben sie im vollkommenen Gehorsam und haben teil am Werk der Erlösung. Nr. 166 1. Die Brüder sollen ihren Ministern und Guardianen mit Liebe und Respekt begegnen. Sie seien bereit, ihnen im Geist des Glaubens zu gehorchen und ihnen die eigenen Ansichten und Initiativen zum Wohl der Gemeinschaft vorzulegen. Es ist Sache der Oberen, zusammen mit den Brüdern alle Gesichtspunkte wohlwollend zu erwägen und dann zu entscheiden und anzuordnen, was zu tun ist. 2. Wahrer Gehorsam ist es auch, wenn ein Bruder in rechter Absicht und aus eigenem Entschluss etwas Gutes tut und dabei weiß, dass dies nicht gegen den Willen der Oberen ist und auch nicht der brüderlichen Einheit schadet. 3. Und wenn einmal ein Bruder nach brüderlichem Gespräch etwas sieht, was besser und nützlicher ist als das, was der Minister ihm befiehlt, dann soll er das Seine freiwillig Gott zum Opfer bringen; was aber vom Minister kommt, soll er tatkräftig zu erfüllen trachten.

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